NBA Live 2001:Das Runde muss wieder ins Runde

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Jahr für Jahr geht es von neuem um die Meisterschaft, zerren knappe Duelle in den Playoffs an den Nerven.

Christopher Zallmann

Dank starker Leistungen in der nationalen Liga, dank SAT.1, das sich nun regelmäßig samstags eine halbe Stunde lang um Basketball kümmert, und nicht zuletzt dank Dirk Nowitzki, der in den Staaten zum "German Wunderkind" wurde, gewinnt Basketball auch in Deutschland stetig neue Fans. Echte Sportspiel-Fans verfolgen Jahr für Jahr die unzähligen Neuveröffentlichungen eines altbekannten Spiels. Kaum neue Innovationen, leichte Grafikverbesserungen, der eine oder andere neue Modus - mehr war bisher nicht. Eine intelligente Weiterentwicklung der jeweiligen Vorlage gestaltet sich offenbar schwierig. Auch "NBA Live 2001", das nun für die Playstation 2 erschienen ist, vollbringt - trotz der wesentlich größeren Möglichkeiten der neuen Konsole - keine Wunder.

Bewertung: 5 = super / 4 = schön / 3 = nett / 2 = geht so / 1 = bescheiden /0 = daneben (Foto: Screenshot: NBA Live 2001)

Womöglich werden allerdings die Entwickler von EA Sports - als ausgewiesene Fachleute - kritischer beäugt als ihre Konkurrenten. Unzählige Male haben sie die in sie gesetzten Hoffnungen schon erfüllt oder gar übertroffen. Man denke nur an "FIFA 2001" und an "Madden NFL 2001", die Football-Simulation. "NBA Live 2001" ist zwar kein Wunderding, aber dennoch großartig.

Es fallen nicht allzu viele Veränderungen im Vergleich zu den Vorgängern auf. Erfreulich ist, dass an der ohnehin sehr guten Steuerung nicht weiter geschraubt wurde. Die Möglichkeiten sind riesig: Dribblings, Sprung- und Hakenwürfe, gezieltes Passspiel, präzise Rebounds und raffinierte Täuschungen erlauben ein variables und abwechslungsreiches Offensivspiel.

Positiv fällt auf, dass es keine sicheren Standwege gibt, die immer wieder zum Korb führen. In der Defensive ist die Auswahl naturgemäß kleiner: Block, ein Steal-Versuch (der immer noch wesentlich häufiger als im wahren Basketball-Leben von Erfolg gekrönt wird), Handcheck. Es ist in den Jahren nicht leichter geworden, dem Gegner den Ball abzunehmen, was ebenfalls der Realität entspricht. Der Rebound hat auch auf der Konsole an Bedeutung gewonnen. Ebenfalls nicht neu: Beim eigenen Abschluss spielt der Zufall immer mit.

Die Auswahlmöglichkeiten bei den Spielmodi sind in anderen EA-Produkten umfangreicher als hier: Im Wesentlichen gibt es ein Freundschaftsspielchen (wer macht das eigentlich?), die komplette Saison, die Playoffs und ein Eins-gegen-Eins-Duell. Die Einstellungsauswahl ist hingegen gewohnt opulent. So ziemlich alles lässt sich ein- oder ausschalten. Drei Schwierigkeitsgrade kommen hinzu, sodass sich das Spiel problemlos an die eigenen wachsenden Fähigkeiten anpassen lässt. Dazu kommen die üblichen Möglichkeiten zum Spielerhandel und die vielen feinen Geschenke für Statistik-Freaks.

29 Teams stehen im Saisonmodus zur Verfügung. Wie gewohnt finden sich authentische Namen und Teams. Kenner der US-Liga werden also zufrieden sein. Dabei sind die einzelnen Korbjäger auch optisch nah an ihrem Vorbild, wenngleich sich diese Sorgfalt im Spiel selbst nicht ausreichend auszahlt. Denn grafisch, so scheint es, nutzt "NBA Live 2001" die Möglichkeiten der Wunderkonsole nur bedingt. Die Animationen sind zwar mit großer Sorgfalt angelegt, doch wirken die Bewegungsabläufe mitunter etwas unrealistisch. Umso besser ist die prima Stadionatmosphäre, die ihren Beitrag zum lang anhaltenden Spielspaß leistet. Der Test erfolgte mit der Version für Playstation 2.

NBA Live 2001, CD-Rom für PC / Playstation 1 / Playstation 2, Electronic Arts, 90 / 100 / 120 Mark.

Quelle: Teleschau - der Mediendienst

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