Max, der Hund, tut einfach nur, was sein Herrchen sagt, Professor Fluke Hawkins will frei vom Gespött seiner Kollegen endlich ungestört tüfteln und Hausmeister Kurt ist von Amts wegen mit von der Partie. Doch dann kommen die Aliens.
Und weil von diesem Moment an kräftig geballert wird und einem von Level zu Level neue Überraschungen aufgetischt werden, ist MDK eindeutig dem Genre des Action-Adventures zuzuordnen. Vor allem aber ist MDK eines: ziemlich schräg. Das fängt an mit den drei skurrilen Charakteren, setzt sich fort mit den absurden Dialogen und endet mit der seltsamen Ausrüstung.
Kurt streift sich den hautengen SadoMaso-Kampfanzug der Marke Eigenbau zwar nur mit hörbarem Widerwillen über, rappelt sich aber schließlich doch auf im Interesse der Menschheit all die Raffinessen einzusetzen, die das Sado-Maso-Outfit seines Arbeitgebers hergibt. Wenn das auch manchmal sehr tollpatschig wirkt, so kann er doch aus der Ferne auf Schalter oder Feinde zielen, sich unsichtbar machen, Gegenstände heranzoomen oder mit dem Gleitschirm abspringen.
Der Zigarre rauchende Hund Max hingegen kommt kaum damit nach, mit seinen vier Armen Waffen der trivialsten Sorte zu bedienen. Und der leicht schräge, aber geistig sehr agile Professor lebt seine Forscher-Leidenschaft selbst in lebensbedrohenden Situationen aus, indem er permanent ausknobelt, in welcher Kombination sich die eingesammelten Gegenstände am besten gegen die Aliens einsetzen lassen. Dabei jagt er sich gelegentlich selbst in die Luft und setzt ansonsten jeden Toaster, jede Röhre oder jedes gebrauchte Handtuch ein, schlichtweg alles, was ihm im Lauf des Spieles so in die Finger kommt.
Neben der herrlichen Darstellung der drei Helden, in deren Rolle der Spieler abwechselnd schlüpft, sind auch die ständig grunzenden außerirdischen Monster und der Weltraum selbst amüsant überzeichnet und schaffen eine unglaublich eigenwillige SciFi-Atmosphäre. Und wenn in Computerspielen schon dauernd geballert werden muss, dann bitte so - mit schrägen Vögeln auf dämliche Aliens.
MDK 2, CD-Rom für PC/Dreamcast, Interplay, 100/120 Mark.