Mass Effect 3:Cupcake-Protest für neues Videospiel-Ende

Lesezeit: 1 min

Weil die Fans von "Mass Effect 3" das Ende des Weltraum-Actionspiels nicht mögen, starten sie immer neue Protestaktionen, um Hersteller Bioware von einem neuen Schluss zu überzeugen. Nun erhält das Unternehmen 400 Cupcakes mit einer eindeutigen Botschaft.

Es ist das derzeit meistverkaufte Videospiel der Welt - und dennoch können die Macher von "Mass Effect 3" ihren Erfolg nicht genießen: Im Netz hat sich eine Fan-Bewegung gebildet, die heftige Kritik an den Entwicklern des Science-Fiction-Actionspiels übt. Ihr Vorwurf: Das Spiel biete zu wenig unterschiedliche End-Szenarien, wenn man es durchgespielt habe.

Symbolische Cupcakes: Drei verschiedene Farben, doch alle schmecken gleich. (Foto: Ruth Black/iStockphoto.com)

Drei verschiedene Varianten bietet Mass Effect 3. Diese, so bemängeln Kritiker, hingen aber nur bedingt mit den Entscheidungen ab, die ein Nutzer zuvor getroffen hat. Weil es sich um die letzte Episode der Mass-Effect-Trilogie handelt, ist die Enttäuschung groß: "Großartiges Spiel, aber ein mieses Ende" oder "die letzten 15 Minuten haben mich auf schlimme Weise sprachlos gemacht" heißt es in Kommentaren auf der Facebook-Seite des Videospiels.

Aus der Empörung der verärgerten Fans, der auch in zahlreichen Foren Ausdruck verliehen wird, entstand schließlich die Aktion "Retake Mass Effect". Um Hersteller Bioware zu überzeugen, sich weitere Endszenarien auszudenken, sammelten Fans innerhalb weniger Tage 80.000 US-Dollar. Das Geld sollte allerdings nicht der Firma, sondern "Child's Play" zugute kommen, der Wohltätigkeitsorganisation der Spiele-Industrie. Diese wiederum wollte mit der Verquickung von Petitionen mit Spenden für Child's Play keinen Präzedenzfall schaffen, weshalb die Aktion abgebrochen wurde.

400 Cupcakes, alle schmecken gleich

Nun geht "Retake Mass Effect" Berichten zufolge in die nächste Runde: Innerhalb weniger Stunden kamen über das Netz mehr als 1000 Dollar zusammen, die nun in 400 Cupcakes für Bioware investiert werden. Das Süßgebäck soll an die Bioware-Zentrale in Edmonton, Kanada, geliefert werden. Der Clou: Die Cupcakes kommen in drei verschiedenen Farben mit den Buchstaben A,B und C versehen - schmecken aber, analog zum Ende des Spiels, alle gleich.

Mit der Aktion wollen die enttäuschten Fans den Druck erhöhen, hatte Bioware-Firmengründer Ray Muzyka doch nach langem Zögern mögliche Veränderungen am Ende angedeutet. In einem Blogeintrag heißt es, man wolle "zu gegebener Zeit angemessen reagieren" und versuchen, "die richtige Balance zwischen künstlerischer Integrität der Original-Geschichte und Fan-Feedback" zu erhalten.

Im April sollen die Nutzer mehr erfahren - die Cupcake-Lieferung am 31. März dürfte auch als Erinnerung an das Unternehmen fungieren, das Versprechen einzulösen.

© Süddeutsche.de/joku - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: