Linuxtag in Berlin:Pilgertreffen der Open-Source-Szene

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10.000 Anhänger des freien Betriebssystems Linux versammeln sich ab heute in Berlin. Schwerpunkt des "Linuxtages" ist der Einsatz der Open-Source-Software auf Mobilgeräten.

Die Open-Source-Szene pilgert auch in diesem Jahr wieder nach Berlin. Zum zweiten Mal findet dort auf dem Berliner Messegelände vom 28. bis 31. Mai der Linuxtag statt, der sich in seiner 14. Auflage als einer der wichtigsten Treffpunkte für Entwickler und Anwender rund um das Freie Betriebssystem Linux und Open-Source-Software etabliert hat.

Der Pinguin ist das Maskottchen des Computerunternehmens für Open-Source-Software. (Foto: Foto: ap)

Die Organisatoren erwarten nach Angaben von Wolfgang Wagner von der Messe Berlin wieder rund 10.000 Besucher aus mehr als 30 Ländern. Auf sie warten insgesamt mehr als 200 teilnehmende Unternehmen und Projekte. Als positives Zeichen für den Standort Berlin kann dabei wohl gelten, dass die Zahl der ausstellenden Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent auf rund 60 gestiegen ist, erklärte Wagner. Zudem stehen 85 Projekte für Fragen und Antworten bereit.

Einsteiger-Workshops und Neuvorstellungen

Wichtiger Bestandteil eines Linuxtags ist immer auch das Vortragsprogramm, das sowohl Einsteigern grundlegende Informationen geben, aber auch auf Fragen von Entwicklern eingehen soll. So stellen sich die großen Linux-Distributionen Fedora, Suse und Ubuntu vor, Sun Microsystems präsentiert sein kürzlich vorgestelltes System OpenSolaris. Ganz praktisch orientiert sind die Vorträge rund um das Büroprogrammpaket Openoffice. Für Neulinge gibt es einen easyLinux Einsteiger-Workshop.

Einer der Schwerpunkte des Linuxtags ist dieses Mal der Einsatz von Linux auf Mobilgeräten, für das eine "Mobile + Embedded Area" eingerichtet wurde. Vorträge beschäftigen sich unter anderem mit Open Moko, freien Java-Toolkits und Handy-Oberflächen wie Maemo und Qtopia. Mit dem "obiCO" soll der erste Open-Source-Fahrradcomputer in Berlin seine Weltpremiere erleben.

Multimedia-Fans können sich auf der Messe über Projekte wie MythTV oder den Video Disk Recorder informieren. Das Musikprogramm Amarok, das sich als Alternative zu iTunes anbietet, wird in der neuen Version 2.0 präsentiert. Und ihre Europapremiere feiert auf dem Linuxtag die neue Multimedia-Distribution LinuxMCE. Ein Tagesticket für den Linuxtag kostet neun Euro, ein Dauerticket 24 Euro.

Business- und Behördenkongresses

Der Linuxtag ist auch wieder Ausrichter des Business- und Behördenkongresses, der am Mittwoch und Donnerstag in Kooperation mit dem Bundesinnenministerium stattfindet. Dabei informiert Hans Bernhard Beus, der Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik, über die Linux- und Open-Source-Strategie des Bundes. Die IT-Leiterin des Auswärtigen Amtes, Anette Klein, stellt die den Einsatz der freien Software in ihrem Ministerium vor, das inzwischen zu den größten Linux-Usern in Deutschland gehört. Vielleicht hat ja auch deshalb Vizekanzler und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier die Schirmherrschaft über den Linuxtag 2008 übernommen.

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