Kommunikation:Artenvielfalt im Handy-Zoo

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Im Trend liegen Geräte mit höherwertigeren Displays, Kamera-Module mit Megapixel-Auflösung sowie MP3-Klingeltöne.

Von Michael Lang

Ob Riegel-, Auszieh- oder Klapp-Handy - die größte Modellauswahl findet der Cebit-Besucher in Halle 26. Bei den Displays legt Panasonic die Messlatte vor. Während die meisten Handys maximal 65.000 verschiedene Farbtöne unterscheiden können, erreichen die Displays der beiden Foto-Handys VS3 und VS7 jeweils 16,8 Millionen Farben bei einer Auflösung von 320 mal 240 Bildpunkten.

Motorola E1120 (Foto: Foto: Motorola)

Das Panasonic VS7 liegt auch mit seiner 2-Megapixel-Kamera nicht schlecht im Rennen. Viele Foto-Handys haben inzwischen eine Kamera mit der so genannten VGA-Auflösung (640x480) eingebaut.

Immer mehr setzen sich jedoch 1,3-Megapixel-Modelle durch. In machen UMTS-Handys sind vereinzelt bereits Kamera-Module mit 2 Megapixel zu finden.

Eine Neuheit präsentiert Motorola mit dem UMTS-Handy E1120. Dessen eingebaute 3-Megapixel-Kamera mit 8fach optischem Zoom kann es mit ausgewachsenen Digitalkameras aufnehmen.

Selbstverständlich beherrscht das Motorola E1120 auch Video-Telefonie - ein Merkmal, das sich bei UMTS-Handys auf breiter Basis durchsetzt.

Erst mit der schnellen Datenübertragung im UMTS-Netz ist die Übermittlung solcher bewegter Bilder zeitnah zum zugehörigen Ton möglich. Viele UMTS-Handys haben dazu ein zweites Kamera-Modul eingebaut, das auf der Seite von Tastatur und Display angebracht ist.

Mit dieser Kamera kann sich der Nutzer während eines Telefonats selbst filmen.

Voll im Trend liegen auch Handys mit Audioqualitäten. Bei vielen Handys gehört es inzwischen zum guten Ton, Audiodateien im MP3-Format abzuspielen.

Ob Motorola sein vielfach schon angekündigte iTunes-Handy auf der Cebit zeigt, ließ der Hersteller im Vorfeld der Cebit noch offen. Motorola arbeitet mit dem Computerhersteller Apple zusammen, um auf dem Handy eine dem iPod ähnliche Benutzeroberfläche zu bieten.

Das Handy lässt sich dann wie ein iPod an den PC anschließen und über die Software iTunes mit MP3-Songs betanken.

Damit die Musikdateien im Handy Platz finden, bauen die Hersteller die Speicherkapazität aus. Samsung zum Beispiel verwendet in seinem Musik-Handy die austauschbaren, so genannten Trans-Flash-Karten.

Sie funktionieren ähnlich wie die biegsamen SD-Cards in PDAs, sind aber erheblich kleiner. Allerdings liegt die Speicherkapazität nur im Bereich üblicher SC-Cards. Mehr Songs passen auf die neue die Harddisk von Toshiba, die kaum größer als eine 2-Euro-Münze ist und 2 Gigabyte Daten speichert.

In Korea hat Samsung bereits ein Handy gezeigt, das mit dieser Festplatte ausgestattet ist.

Zum Datenaustausch mit dem PC stehen mehrere Übertragungswege zur Verfügung. Neben der herkömmlichen Infrarotschnittstelle setzt sich in immer mehr Handys der Bluetooth-Funk durch. Vereinzelt sind aber auch USB-Anschlüsse zu finden. Top-Modelle wie der Nokia Communicator 9500 oder der T-Mobile MDA IV verfügen bereits über Wireless Lan.

Ob die Walkie-Talkie-Funktion " Push-to-Talk" eine Modeerscheinung ist oder langfristig zum festen Bestandteil der Handys gehört, wird sich noch zeigen.

Motorola jedenfalls stattet etliche seiner neuen Handys damit aus. Aber auch andere Hersteller wie Nokia bauen im neuen UMTS-Handy 6680 auf diesen neuen Dienst.

Vodafone und T-Mobile zeigen auf der Cebit, wie das Fernsehprogramm künftig auf dem Handy zu empfangen ist. Den Prototyp eines "DVB-H-Handys" hat Siemens im Gepäck. DVB-H ist ein speziell an Handys angepasstes Übertragungsverfahren nach dem Standard für digitales terrestrisches Fernsehen (DVB-T).

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