Killerspiel-Diskussion:Erstmals EU-weite Regelung geplant

Bundesjustizministerin Zypries und der Vize-Präsident der EU-Kommission Frattini wollen einen gemeinsamen Maßnahmenkatalog gegen sogenannte Killerspiele und Gewaltvideos entwickeln. Grundlage soll das deutsche Recht sein.

In Berlin trafen sich heute Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) und der Vize-Präsident der EU-Kommission, Franco Frattini, um unter anderem über eine einheitliche Regelung für sogenannte Killerspiele innerhalb der EU zu diskutieren. Als Ergebnis dieses Gesprächs sollen für Killerspiele und Gewaltvideos erstmals europaweite Richtlinien erarbeitet werden.

Ziel sei es, einen EU-einheitlichen Standard zu schaffen, sagte Zypries. Dafür solle ein Katalog entwickelt werden, der sich an deutschem Recht orientiere.

Frattini verwies darauf, dass in vielen EU-Staaten die Kontrolle über den Verkauf von Gewaltvideos und Killerspielen an Minderjährige freiwillig sei. Es gebe dort keine gesetzlichen Richtlinien, wonach die Verkäufer verpflichtet seien, das Alter zu kontrollieren. Frattini betonte zugleich, dass er ein Produktionsverbot für diese Spiele ablehne. Es sei schwer, einheitlich für alle EU-Staaten zu definieren, was Gewalt in einem Spiel und was gewaltverherrlichend sei, argumentierte er. Vielmehr müssten Produzenten und Erfinder dieser Spiele an der Diskussion beteiligt werden.

Zypries wandte sich gegen den bayerischen Vorstoß, der ein Verbot vorsieht, wenn in einem Computerspiel das Töten belohnt wird. Es sei schwer, gesetzlich zu definieren, ab wann eine Belohnung vorliege. Die derzeitige gesetzliche Regelung sei ausreichend.

(sueddeutsche.de/ddp)

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