Karrierenetzwerk:Wachstumsbremse für LinkedIn

LinkedIn ist eigentlich auf Erfolgskurs: Das amerikanische Karrierenetzwerk hat Hunderte Millionen Mitglieder, fährt enorme Gewinne ein. Trotzdem wächst die Plattform langsamer als in den Vorjahren. Grund ist eine neue Strategie.

Der amerikanische Xing-Konkurrent LinkedIn fährt hohe Gewinne ein: Im zweiten Quartal stieg der Umsatz um 59 Prozent auf 364 Millionen Dollar (275 Millionen Euro), der Gewinn verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 33 Prozent auf knapp 4 Millionen Dollar. Dennoch verlangsamte sich das Wachstum im Vergleich zu früheren Ergebnissen. Im vierten Quartal des vergangenes Jahres war der Umsatz noch um 81 Prozent gestiegen.

Schuld daran ist wohl, dass LinkedIn momentan sein Werbe-Geschäft umbaut. Die LinkedIn-Führung hatte selbst im Mai davor gewarnt, dass diese Änderungen im zweiten Quartal das Wachstum des Unternehmens negativ beeinflussen könnten. Vergangene Woche führte das Karrierenetzwerk als weiteres Werbe-Instrument "gesponsorte Updates" ein, in denen Unternehmen Anzeigen platzieren können.

Der Konzern will sich künftig besonders auf kleinere Werbekunden konzentrieren. "Wir verlagern unseren Schwerpunkt von einmaligen, größeren Kundendeals hin zu diesem praktikableren Modell", sagte Finanzchef Steve Sordello der Financial Times. Außerdem soll der Anzeigenverkauf im Mobil-Geschäft gesteigert werden.

Vor allem der Zustrom an neuen Mitgliedern habe aber dennoch zu den "Rekordergebnissen" geführt, erklärte Firmenchef Jeff Weiner. Er sei überzeugt, dass es noch mehrere hundert Millionen weitere potenzielle Nutzer gebe, sagte er. Geld verdient das Unternehmen bisher unter anderem mit Gebühren für Premium-Mitgliedschaften und der Personalsuche für Firmen. Das Geschäft mit der Personalsuche bringt dabei etwa die Hälfte der Umsätze. Für das gesamte Jahr rechnet LinkedIn mit bis zu 1,48 Milliarden Dollar Umsatz.

LinkedIn ist ein auf Geschäftskontakte ausgerichtetes Online Netzwerk mit inzwischen 238 Millionen Mitgliedern. Das ist ein gutes Drittel mehr als noch vor einem Jahr.

© Süddeutsche.de/dpa/ratz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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