Pakistanische Internetnutzer müssen bis auf weiteres auf das äußerst beliebte Videoportal YouTube verzichten. Die Regierung in Islamabad ordnete wegen des erneut aufgeflammten Karikaturenstreits eine Zugangssperre für die Website an, wie der Verband der pakistanischen Internetanbieter am Sonntag erklärte. "Die Nutzer sind ziemlich sauer", sagte ein Sprecher.
Zwar sei der erneute Abdruck einer Mohammed-Karikatur in Dänemark ein guter Grund für die Sperre. Doch wären langfristige Verbote keine Lösung. "Wenn wir weiterhin beliebte Websites blockieren, hören die Leute irgendwann ganz auf, das Internet zu nutzen", sagte der Verbandssprecher.
Wegen eines Mordkomplotts islamischer Extremisten gegen den Zeichner Kurt Westergaard hatten fünfzehn dänische Blätter zuletzt erneut eine der Karikaturen gedruckt, deren Veröffentlichung um den Jahreswechsel 2005/2006 Unruhen in zahlreichen muslimischen Ländern ausgelöst hatte. Dabei waren Dutzende Menschen getötet worden.