Nach der Transplantation von Tollwut-verseuchten Spenderorganen ist auch der dritte infizierte Organempfänger gestorben. Die Ärzte im Marburger Universitätsklinikum verloren den Kampf um das Leben des 45-Jährigen mehr als sieben Wochen, nachdem sie eine neuartige Behandlung begonnen hatten. Der Mann starb in der Nacht zum Donnerstag, wie das Klinikum mitteilte.
Insgesamt hatten sechs Patienten Organe der mit Tollwut infizierten Spenderin erhalten, drei von ihnen erkrankten. Alle drei Organempfänger waren nach einer neuartigen Methode aus den USA behandelt worden. Mit der Kombination aus antiviralen Medikamenten und einem künstlich hervorgerufenen Koma hatten US-Ärzte im vergangenen Jahr eine 15-jährige Patientin mit Tollwutsymptomen gerettet.
Die 26 Jahre alte Organspenderin hatte nach ärztlicher Auskunft auch Drogen genommen. Vor ihrem Tod im Dezember in der Mainzer Uniklinik hatte sie über Symptome wie heftige Kopfschmerzen und Angstzustände geklagt, die unter anderem auch bei Tollwut vorkommen können. Nach Auffassung der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) waren in dem Fall keine medizinischen Fehler begangen worden.
Tollwut gilt als tödlich, wenn die Krankheit ausgebrochen ist. Bevor die Symptome auftreten, kann eine Impfung auch Menschen schützen, die sich bereits infiziert haben.