Heiße Ware:Handstaubsauger DC16

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Sieht aus wie eine Laserkanone, entfernt aber Dreck von der heimischen Werkbank.

Christopher Schrader

Wahrscheinlich ist es ziemlich skurril, einen Design-Staubsauger für 170 Euro in den Keller zu tragen und dort auf der Heimwerker-Werkbank anzuschließen. Wahrscheinlich ist "skurril" sogar noch ein sehr freundliches Wort dafür. Aber für den Dyson-Handstaubsauger DC16 war der Aufenthalt in der Werkstatt ein guter Test.

(Foto: Foto: Dyson)

Handstaubsauger sind wohl eine Geräte-Kategorie, der noch kaum ein Kunde größere Aufmerksamkeit gewidmet hat. Wer einen besitzt, hat die Ladestation womöglich hinter einem Vorhang im Esszimmer montiert. Genauso unauffällig ist meist das Gerät, oft keilförmig, aus weißem Plastik geformt, und für 20 bis 60 Euro zu kaufen.

Der Dyson wirkt dagegen wie eine Strahlenkanone aus einen Science-Fiction-Film. Er ist gelb, grau und silber gehalten, vorn ragt der Saugstutzen wie ein Gewehrlauf heraus, unten hängt wie ein Magazin der Sammelbehälter für den aufgesaugten Staub. Man hält ihn wie an einem Pistolenknauf und presst einen Abzug.

Dann wirbelt der Dreck im durchsichtigen Sammelbehälter im Kreis herum. Das sieht lustig aus und ist bei Dyson Prinzip. Der Motor saugt die Luft so durch sechs Trichter, dass sie immer schneller wirbelt und den Dreck gegen die Kunststoffwände schleudert, sodass er in den Behälter rieselt. Einen Beutel braucht der DC16 nicht; seine Saugkraft wird durch die Menge an aufgesaugtem Material nicht geringer, verkündet der Hersteller immer wieder stolz.

Genau das sollte der Dyson in der Werkstatt beweisen: Sägemehl, Bohrspäne und Schleifstaub sind für einen Staubsauger, einen Akku-betriebenen zumal, schwerere Kost als Semmelbrösel und Kuchenkrümel am Esstisch.

Aber das gelb-graue Gerät saugte sie bereitwillig auf. Besonders hilfreich dabei war die vorn amRohr angebrachte Bürste, die sich über die Öffnung schieben ließ. Auf glatter Fläche saugte sich der Stutzen so nicht fest und versuchte auch nicht, das Sandpapier vom Werktisch zu heben. Zudem konnte man damit Schleifstaub aus den Ecken fegen und im gleichen Arbeitsgang aufsaugen.

Als störend erwies sich in der Werkstatt allein die begrenzte Laufzeit des Akkus. Er hielt etwa 150 Sekundendurch, dann ging dem Dyson bei unverminderter Saugkraft plötzlich der Saft aus. Zum Aufladen musste er einige Zeit ans Netz: Drei Stunden, so gibt es der Hersteller an, braucht der Stromspeicher, um wieder volle Energie zu besitzen.

Der flache Lithium-Ionen-Akku ist unter dem Handgriff angebracht und balanciert das Gerät gut aus. In der Küche hingegen sind 150 Sekunden eine sehr angemessene Ausdauer. Hier musste der Dyson den letzten Test bestehen: Den Sammelbehälter voll mit Holzspänen, saugte er völlig unbeeindruckt und mit voller Kraft die Mehlreste der Weihnachtsbäckerei auf.

© SZ vom 02.01.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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