Hackerangriff:Beate-Uhse-Kunden online

Politiker und Datenschützer hatten kaum ihren Krisengipfel in Berlin beendet, da wurden auch schon neue - pikante - Fälle von Datenmissbrauch bekannt.

Die Serie von Datenmissbrauchsfällen reißt nicht ab: Nach Recherchen des ZDF-Magazins Wiso sind rund 56.000 E-Mail-Adressen mit zugehörigen Passwörtern im Internet frei zugänglich, wie der Sender mitteilte. Das Erotikunternehmen Beate Uhse räumte in einem zweiten Fall ein, dass hunderte E-Mail-Adressen von Teilnehmern eines Gewinnspiels zeitweise im Internet öffentlich zugänglich waren.

Die Daten von Nutzern der Beate-Uhse-Website sind öffentlich zugänglich gemacht worden. (Foto: Foto: ddp)

Dem ZDF-Magazin zufolge versuchen Datendiebe, mit den Angaben Zugriff auf Konten zu erhalten. Zumindest ein großer Teil der 56.000 Datensätze stamme aus einer Bewerberdatenbank von Pricewaterhouse-Coopers (PwC). Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen stellte Strafanzeige gegen unbekannte Hacker, wie PwC bekanntgab. Es habe sich um einen kriminellen Angriff gegen eine Internet-Datenbank für Bewerber gehandelt, die von einem externen Anbieter betrieben worden sei.

Prominente bei Beate Uhse

Vermutlich würden die Adressen für Spam-E-Mails missbraucht. Daten von Geschäftskunden und von PwC selbst betriebene Internetseiten sind dem Unternehmen zufolge nicht betroffen.

Laut Welt online waren auf einer Internetseite von Beate Uhse zeitweise die E-Mail-Adressen von tausenden Kunden öffentlich einzusehen. Darunter seien auch Kunden gewesen, die öffentliche Ämter bekleideten. Es habe sich um Teilnehmer eines Erotik-Gewinnspiels vor zwei Jahren gehandelt, sagte eine Sprecherin von Beate Uhse der AP.

Zugänglich seien nicht tausende, sondern hunderte E-Mail-Adressen gewesen. Anschriften oder Telefonnummern waren der Sprecherin zufolge nicht darunter. Wie lang das Problem bestanden habe, könne das Unternehmen nicht sagen. Ziel des Gewinnspiels sei es gewesen, die E-Mail-Adressen für den Versand von Werbung zu sammeln.

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