Klage wegen Videospiel:Axl Rose: Slash ist kein Guitar Hero

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Weil Rocklegende Axl Rose sich im Videospiel Guitar Hero die Bühne mit seinem Erzfeind Slash teilen muss, fordert der Sänger von Guns N' Roses Schadensersatz.

Axl Rose, Sänger der Band Guns N' Roses, hat zur Teamarbeit ein gespaltenes Verhältnis: Aus der Originalbesetzung seiner Band ist heute aufgrund von Streitigkeiten nur noch einer übrig: Axl höchstselbst.

Axl Rose im Jahr 2002: Letztes Mitglied aus der Originalbesetzung. (Foto: REUTERS)

Obwohl der alternde Rockstar inzwischen wieder unter dem Namen Guns N' Roses auf Tour geht - mit talentierten, aber weitgehend unbekannten Musikern - wünschen sich viele Fans die Guns N' Roses der Neunziger zurück. Offenbar auch die Macher der Videospiel-Serie Guitar Hero.

Im dritten Teil der Videospiel-Reihe, bei der Spieler per gitarrenförmigem Controller virtuell auf die Bühne steigen können, rockt bei der Band nämlich auch noch Slash mit. Der lockige Gitarrist galt neben Rose als prominenteste Figur der Band, verließ diese jedoch nach heftigen Auseinandersetzungen mit dem Frontmann bereits 1996.

Wie das US-Branchenmagazin Hollywood Reporter zu berichten weiß, missfällt die virtuelle Rückkehr Slashs dem alternden Sänger derart, dass er den Guitar-Hero-Hersteller Activision nun auf 20 Millionen Dollar Schadensersatz verklagt.

Activision habe Rose bei der Verhandlungen über die Nutzung des Songs "Welcome to the jungle" zugesichert, dass Slash oder dessen neue Band Velvet Revolver nicht in dem Spiel vorkommen würden. Der Spiele-Hersteller habe ein "Netz aus Lug und Trug" gesponnen, um seine wahren Absichten zu verschleiern, lautet der Vorwurf von Roses Anwälten.

In Guitar Hero III sei eine Figur, die eindeutig Slash darstellen würde ("schwarzer Hut, lange dunkle Locken, dunkle Sonnenbrille und Nasen-Piercing", so die Klageschrift), nicht nur auf der Bühne mit Guns N' Roses, sondern auch auf dem Cover des Spiels zu sehen. Auch die Nutzung des Songs "Sweet Child O' Mine" zu Promotion-Zwecken sei nicht genehmigt gewesen.

Activision hat bislang zu den Vorwürfen keinen Kommentar abgegeben. Bislang ist auch unklar, weshalb Rose so lange mit seiner Klage zögerte: Guitar Hero III erschien bereits im Jahre 2007, inzwischen ist der sechsteTeil der Serie im Handel.

Der Streit mit Rose ist nicht der erste Ärger, den Activision wegen der Verwendung prominenter Rockstars hat. Courtney Love, die Witwe von Nirvana-Frontmann Kurt Cobain, hatte 2009 Activision eine Klage angedroht: Cobain ist ein Teil von Guitar Hero 5 und kann unter anderem dafür verwendet werden, Songs von Bon Jovi, Billy Joel oder Bush in ungewohnter Rockstar-Pose auf die Bühne zu bringen.

Diese Funktion sorgte bei Nirvana-Fans für heftige Kritik, woraufhin Love sich von der Verwendung Cobains im Spiel distanziert und mit rechtlichen Schritten drohte. Activision besteht allerdings darauf, sich die entsprechenden Lizenzen von der Cobain-Nachlassverwalterin Love gesichert zu haben.

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