Govnet:US-Regierung plant ein "internes" Internet

"Govnet" soll den Regierungsstellen vor allem eines bringen: mehr Sicherheit vor Angriffen durch Hacker und Terroristen.

Die US-Regierung prüft offenbar die Möglichkeit, einunangreifbares internes Internetsystem für alle Behörden zuentwickeln. Das als "Govnet" bezeichnete Netzwerk soll die Regierungsstellen vor Hacker- und terroristischen Angriffen schützen.

Der von Präsident George W. Bush neu ernannte Beauftragte für Internet-Sicherheit, Richard Clarke, habe die großen Telekommunikationsfirmen aufgefordert, ihm Vorschläge für die Schaffung eines solchen Systems zu machen, berichtete die "Washington Post" am Donnerstag.

Experten bezweifeln allerdings, dass es möglich sei, ein vollkommen abgeschottetes System zu schaffen. Es müsse Übergänge zum normalen Internet geben, und die seien nur sehr schwer abzusichern. Zudem könnten Viren auch über Disketten oder CD-Roms eingeschmuggelt werden.

Clarke erklärte, die USA müssten sich vor Angriffen gegen ihre Internet-Strukturen schützen. Nicht nur Hacker und Terroristen, sondern auch feindliche Nationen könnten in einem zukünftigen Krieg versuchen, die US-Regierung durch Attacken im Cyberspace lahm zu legen.

US-Regierungsstellen waren seit Jahresbeginn bereits mehrfach von Hackern angegriffen worden. Im April hatten chinesische Hacker mehrere Webseiten von Regierungsbehörden mit Parolen verunstaltet. Im Sommer musste die Webseite des Weißen Hauses vor Angriffen des Internetwurms "Code Red" geschützt werden.

(sueddeutsche.de/dpa)

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