Google-Pläne:Totale Personalisierung

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Google-Vorstandschef Eric Schmidt hat die Zukunftspläne des Unternehmens enthüllt. Der Suchmaschinenbetreiber will noch mehr Informationen sammeln - auch persönliche Daten der User.

Schmidt erklärte gegenüber Journalisten in London, das Sammeln persönlicher Daten sei ein Schlüssel, um weiter zu expandieren. "Die Algorithmen werden besser und wir werden bei der Personalisierung unserer Dienste besser werden", sagte Schmidt nach Angaben der Financial Times im Hinblick auf die Strategie der kommenden fünf Jahre.

Dabei geht es Google auch um seinen Teil am Werbemarkt der Zukunft: Da Werbekunden in Zukunft ihre Botschaft immer persönlicher an den Konsumenten bringen wollen, wird sich die Speicherung von persönlichen Daten zu einem neuen Kerngebiet von Suchmaschinen wie Yahoo und Google entwickeln. Nicht zuletzt, weil für personalisierte Werbung auch höhere Preise gezahlt werden.

"Wir können selbst die einfachsten Fragen nicht beantworten, weil wir nicht genug über Sie wissen", sagte Schmidt gegenüber den Journalisten, "Das ist der wichtigste Punkt von Googles Expansionsstrategie."

"Was soll ich machen? Welchen Job soll ich wählen?"

Google bietet bereits eine personalisierte Version seiner Suchmaschine an. Diese speichert Suchbegriffe und Klicks eines Benutzers und bezieht diese bei neuen Suchanfragen mit ein, um individuellere Ergebnisse zu liefern. Datenschützer haben allerdings Bedenken, dass Google die dabei gespeicherten Daten für die Erstellung eines Verhaltensprofils verwenden könnte.

Dass Google jüngst die Firma Doubleclick für 3,1 Milliarden Dollar gekauft hat, heizt die Diskussion weiter an: Doubleclick sammelt mit Hilfe von Cookies zeitgenaue Informationen über das Klickverhalten von Internetsurfern. Eine Kombination des Datenmaterials der beiden Firmen, so Kritiker, könnte helfen, relativ genaue Persönlichkeitsprofile von Nutzern zu erstellen.

Google hatte Anfang des Jahres auf die Sicherheitsbedenken von Datenschützern reagiert, als das Unternehmen festlegte, die Informationen über das Suchverhalten von Benutzern nur zwei Jahre lang zu speichern. Schmidt hatte bereits zuvor erklärt, Google wolle weiterhin dafür sorgen, Bedenken von Datenschützern Rechnung zu tragen.

Das Ziel des Unternehmens sei es weiterhin, so Schmidt, die weltweiten Informationen zu organisieren - doch nun eben auch auf einer persönlichen Ebene. "Unser Ziel ist es, dass wir Google-Usern Antworten auf Fragen wie 'Was soll ich morgen machen?' und 'welchen Job soll ich wählen?' geben können", beschrieb Schmidt die Zukunftspläne des Unternehmens.

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