Gesundheitsrisiko Tonerstaub:So schützen Sie sich

Lesezeit: 2 min

Tonerstaub aus Laserdruckern wurde lange als unbedenklich angesehen. Doch so ganz risikolos für unsere Gesundheit sind die winzigen Partikel nicht. Jedenfalls beschäftigen sie die Wissenschaft ein Indiz dafür, dass Anwender vorsichtiger im Umgang mit Laserdruckern werden sollten.

Ines Walke-Chomjakov

Über Feinstaub auf Deutschlands Straßen wird viel diskutiert. Doch nicht nur draußen lauern Gesundheitsrisiken. Auch in Innenräumen setzen wir uns Partikeln aus, die uns - gelinde gesagt - nicht guttun. Dazu zählt die Abluft von Laserdruckern, die unter anderem feinste Toner- und Papierspuren enthält. Wie schädlich diese Bestandteile sind, wenn sie sich im Raum anreichern und von uns eingeatmet werden, untersucht gerade eine Pilotstudie, die das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Innenraum- und Umwelttoxikologie der Universität Gießen durchführt.

(Foto: Foto: sde)

Der Ansatz ist neu: Nicht Laborbedingungen, vielmehr die tägliche Praxis steht im Fokus. Darin liegt jedoch gleichzeitig die Crux, denn beim Nachweis von Gesundheitsschäden sind neben Tonerzusammensetzungen - ein von Herstellern streng gehütetes Geheimnis - auch Faktoren wie die Raumgröße, die Anzahl der aufgestellten Geräte und deren Standort zu bedenken. Derzeit erarbeitet die Studie lediglich Methoden zur Durchführbarkeit späterer Untersuchungen und klärt technische Fragen. Erste kommunizierbare Ergebnisse erwartet das BfR frühestens Ende dieses Jahres oder Anfang 2007.

So lange wir nicht genau wissen, ob und wie schädlich Tonerstaub tatsächlich ist, sollten wir mit den Geräten vorsichtig umgehen. Unsere Tipps helfen, das Risiko vor etwaigen Schäden durch Toner, Papierabrieb und anderen winzigen Partikeln aus dem Laserdrucker zu minimieren.

Tipp 1: Suchen Sie den Standort des Geräts mit Bedacht aus. In Büros sollten Laserdrucker im Flur stehen. Günstigenfalls an einer Stelle, die sich leicht und gut belüften lässt. Idealerweise befinden sich große Abteilungsdrucker mit hohem Durchsatz in einem separaten Raum mit extra Abzug.

Tipp 2: Haben Sie keine andere Möglichkeit, als Ihren Laserdrucker auf Ihrem Schreibtisch unterzubringen, rücken Sie ihn so weit wie möglich von sich weg. Das ist vielleicht etwas unbequem, weil Sie aufstehen müssen, um an die Ausdrucke zu kommen, aber in jedem Fall gesünder. Beachten Sie außerdem, dass der Lüfter des Geräts die Abluft nicht direkt in Ihre Richtung wirbelt. Was immer sich darin befindet, sollte nicht ohne Umwege in Ihre Lungen gelangen.

Tipp 3: Müssen Sie umfassende Dokumente drucken, senden Sie den Auftrag, bevor Sie das Zimmer sowieso verlassen, beispielsweise um Ihre Mittagspause anzutreten. Ist in dieser Zeit das Fenster Ihres Büros gekippt, verringern Sie die Belastung Ihrer Raumluft zusätzlich.

Tipp 4: Benötigen Sie Ihren Drucker längere Zeit nicht, schalten Sie ihn komplett aus. So können sie sicher sein, dass sich auch der Lüfter definitiv nicht bewegt. Denn auch im Standby- und Ruhemodus arbeitet er weiter.

Tipp 5: Tragen sie zum Wechseln des Toners Einweghandschuhe. Das Pulver ist giftig und sollte nicht auf Ihre Haut gelangen. Geschieht das trotzdem, waschen Sie es mit kaltem Wasser ab.

Tipp 6: Erscheinen Ihnen die genannten Maßnahmen als unzureichend, können Sie zu weiteren Hilfsmitteln wie Nachrüstfiltern greifen. Sie lassen sich außen auf dem Gitter, aus dem die Abluft des Druckers tritt, befestigen. Solche Nachrüstsysteme wie etwa von Dexwet aus Österreich versprechen eine Filterleistung von bis zu 92 Prozent und sollen eine Lebensdauer von etwa 70.000 Drucken beziehungsweise 6 Monaten mitbringen.

© PC-Welt - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: