Deutschland:Vodafone startet UMTS später

Der neue Mobilfunk verzögert sich mindestens um ein halbes Jahr. Der Netzbetreiber nennt Probleme mit Endgeräten als Grund.

(SZ vom 9.8.2002, lsb) - In Deutschland verschiebt sich der Start der neuen Mobilfunk-Generation um mindestens ein halbes Jahr. Die neue Technik nach dem sogenannten UMTS- oder G3-Standard wird hierzulande jetzt nicht vor dem kommenden Frühjahr verfügbar sein.

Nach den Lizenzbedingungen müssen die Mobilfunk-Netzwerke bis Jahresende 2003 die neue Technik für mindestens 25 Prozent der deutschen Bevölkerung verfügbar machen. (Foto: Foto: Nokia)

Dies ergibt sich aus Äußerungen der Mobilfunk-Anbieter. So ist Vodafone, das in Deutschland vermutlich als erstes Netzwerk die neue Technik anbietet, jetzt von seinem ursprünglichen Zeitplan abgerückt. T-Mobil, die Mobilfunktochter der Deutschen Telekom AG, sagte, sie halte am Sommer 2003 als Einführungszeitpunkt fest. Zu diesem Termin will auch 02, die frühere Viag Interkom, in Deutschland starten. Nach den Lizenzbedingungen müssen die Mobilfunk-Netzwerke bis Jahresende 2003 die neue Technik für mindestens 25 Prozent der deutschen Bevölkerung verfügbar machen. Die Schuld an der Verzögerung schieben sich die Beteiligten wechselseitig in die Schuhe.

Ein wesentlicher Grund scheint freilich speziell im Fall Vodafone auch zu sein, dass sich der Konzern zuerst auf seinen Heimatmarkt Großbritannien konzentrieren muss. Dort will Hutchison 3g, ein neuer und finanziell potenter Anbieter, als erster bereits im Oktober die ersten Testkunden an ihr Netz anschließen; noch vor Jahresende, so ein Hutchison-Sprecher zur Süddeutschen Zeitung, soll dann der Regelbetrieb beginnen. Bis dahin seien von Motorola und NEC auch Endgeräte verfügbar, die sowohl nach dem neuen Standard als auch mit der herkömmlichen GSM-Technik arbeiten. Sollte Hutchison mit attraktiven Preisen auf den Markt kommen und die technischen Probleme meistern, mit denen offenbar noch die ganze Branche zu kämpfen hat, dann dürfte dies zu einer ernsten Konkurrenz für Vodafone werden.

© N/A - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: