Wer sich bei Mac oder Windows an die Arbeit mit GUIs gewöhnt hat, findet sich im grafischen KDE gut zurecht. Da ist nichts kryptisch und verborgen. Sogar das Klicki-di-Klicki auf Icons und Programme funktioniert nach alter Gutsherrenart ganz prächtig. Linux-Puristen, ich weiß, ist das zuwider, aber auch DAUs müssen wenigstens die Chance haben, sich eines Tages vielleicht sogar einmal zu Linux-Puristen entwickeln zu können. Ohne Linux-Theorie-Vollstudium mit anschließender Doktor-Arbeit am offenen Kernel-Herzen - schon zum Einstieg.
Die Arbeit kann also beginnen: Am Grundsystem fehlten noch die Netzwerk-Konfiguration und die Drucker-Installation. Das Modem, wie gesagt, beamte bereits. Das war ganz einfach. Die Hardware-Erkennung auch hier tadellos. Provider eintragen. Kennung etc. - so geht das genauso unter Windows.
Ich konnte also sofort die dezidierten Suse-Newsgroups und Suses Online-Support-Datenbank, ein MUSS für jeden Einsteiger, konsultieren.
Zur Netzwerk-Einbindung ist vorerst Folgendes zu sagen: Im Netzwerk-Assistenten von Suse-Linux habe ich unter Eigenschaften der Ethernetkarte eine statische IP-Adresse vergeben. Das Gleiche (natürlich mit anderen Adressen!) machte ich auch bei den Windows-Rechnern. Reboot. Wechselseitiges Ping, der Basis-Test fürs Netzwerk, ist anstandslos möglich. Dateien der angeschlossenen Windows-Rechner sehe ich unter Linux allerdings nicht. Die freigegebenen Ordner von Linux (Shares) entsprechend auch nicht im Win-Explorer.
Erste Hilfe aus dem Internet!
--------(Konqueror, das Universaltalent, auch als Webbrowser, Kmail und Knode, das E-Mail-Programm und der Newsreader für KDE, sind erste Sahne - habe ich das schon erwähnt?) ---------
Antwort: Ein Mysterium namens Samba, so erfährt man sehr schnell, müsste auf Linux installiert sein, damit Windows-Clients über das Netz auf den Linux-Rechner, etwa als Fileserver, zugreifen können.
Dazu Yast2 gestartet, geschaut, ob das Samba-Paket installiert ist? War es noch nicht. Das ist durchaus verwunderlich. Denn so genannte "heterogene Netzwerke" (Linux und Windows-Rechner sollen miteinander...) werden jedenfalls für Umsteiger die unmittelbare Zukunft bedeuten. Dass Suse im Systemgrundaufbau auf die Installation des Samba-Servers verzichtet, erscheint zumindest unverständlich.
Also: Yast 2 installiert Samba und - vor allem - die dazugehörigen Dokumentationen und Beispiel-Konfigurationen.
Da gibt es beispielsweise eine Textdatei "Diagnosis.txt", die tatsächlich erstmals tief in den vorab gefürchteten Linux-Höllenschlund hinab blicken lässt. Der Text beschreibt die häufigsten Komplikationen bei der Samba-Installation und bietet, das ist nett, gleich auch die Testbefehle an, die der konkreten Problem-Einkreisung dienen. Denn Samba ist zwar installiert (Beim Booten erscheint ab jetzt "SMB unused"), aber da zeigt sich immer noch nichts im Netzwerk.
Was etwa der Kontroll-Befehl "smbclient -L linux" tatsächlich bedeutet, ist, unabhängig von der kruden, wieder nach DOS riechenden Syntax, nach einigen Schwindel-Anfällen dann doch zu begreifen: Man lässt auf dem Linux-Rechner einen installierten Sambaserver, der auf eben jenem Linux-Rechner läuft, fragen, ob der Linux-Rechner erreichbar ist. Das ist - von hinten durch die Brust ins Auge - schon mal tough. Nachdem man aber in einem der vielen möglichen Konsolenfenster tatsächlich diesen Befehl eingegeben hat: linux:~ # smbclient -L linux
und diese Antwort erscheint: "added interface ip=192.168.0.1 bcast=192.168.0.255 nmask=255.255.255.0"
hat man erfahren, dass Samba die IP-Adresse und Subnetzmaske, die ich dem Rechner bei der Konfiguration der Netzwerkkarte mitgegeben habe und die ich für die TCP/IP-Verbindung des Netzwerkes auch dringend brauche, tatsächlich erkannt hat. Wie schön.
Danach wird man nach dem Passwort für eben jenen Linux-Rechner gefragt, in den man bereits eingeloggt ist. Aber auch das ist - unter der logischen Prämisse, dass ein und derselbe Rechner service-technisch auch schon mal zwei sind, verständlich. Man testet ja. Also:Password:
Nach der Eingabe dann das:session setup failed: NT_STATUS_LOGON_FAILURE
... und ab jetzt wird es, wie es im Linux-Deutsch so schön heißt, "beliebig kompliziert."