Das Linux-Experiment I:Part 8: Selig die, die nicht wissen, was sie tun

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Bernd Graff

Während die CD Daten und Daten ähnliche Sachen in meinen PC schwemmte, eine hilfreiche Uhr anzeigte, dass der gesamte Vorgang in 34 Minuten abgeschlossen sein würde, merkte ich, dass unter Umständen in 34 Minuten oder weniger alles zu spät sein könnte. Denn: Ich habe immer noch keine Ahnung, was ich Linux wie mitteilen soll, wenn es irgendwo hakt. Ich zweifelte wieder daran, dass ich die richtige Festplatte für die Installation ausgesucht hatte. Und was der Bootmanager lilo oder grub anschließend noch von meiner Win-Installation anzeigen würde, wusste ich auch nicht. Ich hatte gehört, dass eine einmal erkannte Maus (Ich bin da allergisch!) von Linux auch mal nicht wieder erkannt werden kann. Und was tue ich dann? Die beiden dicken Handbücher für Nutzerwindoofis wie mich und gestandene Linux-Administratoren, die Suse seiner 8.1 Distribution mitgibt, erscheinen mir in solchen, ganz praktischen Fragen nur dick. Was also würde geschehen sein nach langen 34 Minuten?

Um es kurz zu machen: Nichts war geschehen - das heißt: alles war geschehen und alles war in bester Ordnung. Nach dem Erststart gab ich Daten für Nutzer- und Administratoren-Konten ein und fand einen sehr schön aufgemachten Desktop. Fast zu Windows-gewohnt. Aber ich kann sofort auf alle meine Windows-Daten zugreifen, auch MP3-Songs überbrücken die Betriebssystemwelten reibungslos. Dazu satter Sound von Musik-CDs. So weit, so prächtig - und vor allem grafisch. Kein einziges Zeilchen war vonnöten, und ich kann sagen, dass ich dabei gewesen bin. Die Kommandozentrale von KDE erlaubt den benutzerfreundlichen Zugriff auf alle Lebensbauteile - nichts mehr fremd und unverständlich. Allerdings: nach meinen ersten Tests war es inzwischen 00:00 Uhr, ich habe noch mehr oder weniger hastig, freudig, müde versucht, mein Modem und meinen Drucker in Gang zu setzen. Es gelang mir nicht. Und was mich doch ein bisschen wurmt - eine Netzwerkverbindung zu meinen Windows-Rechnern ist mir noch nicht geglückt, und das obwohl die Netzwerk-Hardware korrekt von Linux erkannt wurde.

Da muss man noch dran feilen. Ich hoffe ohne Zeilen.

Und dass sich das reimt, das ist auch gut so!

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