Das Linux-Experiment I:Part 3: Ooops, I did it again

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Bernd Graff

Mein Flirt mit dem freien Betriebssystem geht wie gesagt in die Jahre, und ich habe auch tatsächlich schon zwei Anläufe gestartet, Windows zu verlassen. Immer waren freundliche Geeks vonnöten, die mir bei der Installation halfen. Das erste Mal reichten 50 MB Platz, um Linux mit X-Windows-Grafik aufzuspielen. Hätte ich aber niemals alleine geschafft, denn während der Installation mussten per "Zeilchen" Maus- und Monitor-Konfigurationen vorgenommen werden. Und eine Festplattenpartition für Linux einzurichten, hätte ich mich ebenfalls nie getraut. Denn die Laufwerke heißen hier ganz anders, und ich hatte keine Ahnung, ob das hassgeliebte Windows nach meinem Partitionierungsfreiflug nicht endgültig perdu gewesen wäre. Das habe ich also die Geeks machen lassen, die mir - auch das war erstaunlich - nach relativ kurzer Zeit ein lauffähiges Linux auf den Rechner zauberten. Allein, was konnte ich damit anfangen - die Dialekte wollte ich ja nicht lernen. Irgendwann habe ich dann Linux nur noch gestartet, um den Bildschirmschoner Swarm, den ich so schön fand, anzuschauen. So konnte es natürlich nichts werden.

Der zweite Versuch: Diesmal verhieß das freie Star-Office, dass man Word-Dateien von der Windowsfestplatte holen, bearbeiten und dort auch wieder abspeichern konnte. Mir half ein absoluter Linux-Kenner, der während der Installation, die ich nur atemberaubend verfolgen konnte, sogar von seinen Beziehungskrisen sprechen konnte. Partionierung also auch hier. Jetzt nutzte ich Linux, naturgemäß nur die KDE-Oberfläche, weitaus häufiger. Star-Office hielt, was die Werbung versprach. Ich ärgerte mich nur, dass mein Soundkartentreiber nach 30 Tagen den Dienst quittierte und stattdessen eine Meldung kam, die mir versprach, dass bald alles noch viel besser klingen würde, wenn ich den Treiber käuflich erwerben würde. Allein, wie hätte ich ihn denn installieren sollen. Wohin entpackt man unter Linux Soundtreiber. Wo im Ordnerverhau stecken die eigentlich? Wo, um Himmels willen, steckt sowieso alles? Meine Windows-Kenntnisse halfen offenkundig nicht weiter, nur zum Icon-Klicken und Text Verarbeiten hat es gereicht. Aber, ich wollte ja immer noch keine Dialekte und komplizierten Strukturen, so schien es leider immer noch!, erlernen. Mit Linux ließ sich dennoch leben. Allerdings nur solange, bis ich eine neue USB-Maus, statt der PS2-Maus einklinken musste. Da war dann mit meinem Linux-Latein sofort wieder Sense. Keine Maus unter Linux-KDE ist ähnlich schrecklich wie keine Maus unter Windows XP.

Nur, hier verstand ich, warum Linux die Maus nicht fand. Half auch nichts. Linux verstaubte, bis ein Windows-Virus alle Platten platt machte, welche daraufhin neu formatiert werden mussten, was unbedachter Weise zum endgültigen Verlust von Linux führte. Allein hätte ich das ja nie wieder installiert bekommen.

- weiter zu Part 4

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