Crazy Taxi 2:Mit Vollgas übers Hausdach

Lesezeit: 2 min

Hochgeschwindigkeitsfahrten durch verkehrsberuhigte Zonen und waghalsige Sprünge über Zäune - das tägliche Leben eines Taxifahrers birgt manche Überraschung.

Artur Hoffmann

Der erste Teil der ungemein destruktiven Mischung aus Rennspiel und Reaktionstest sorgte weltweit für Furore. Während sich aber PS2-Besitzer die Zeit noch mit dem grafisch aufgepeppten Original "Crazy Taxi" vertreiben müssen, sind alle Dreamcast-Fans bereits einen Schritt weiter und machen bei "Crazy Taxi 2" die US-Ostküstenmetropole New York unsicher.

Bewertung: 5 = super / 4 = schön / 3 = nett / 2 = geht so / 1 = bescheiden / 0 = daneben (Foto: N/A)

Am Spielprinzip hat sich kaum etwas verändert: Der Spieler verdient sich seinen Lebensunterhalt mit der Beförderung von Fahrgästen. Doch im Gegensatz zur realen Welt, in der die Mietchauffeure nicht immer den kürzesten Weg wählen, geht's hier nur um Geschwindigkeit. Denn je schneller das Fahrtziel erreicht ist, desto mehr Kohle wird verdient. Erschwerend - und das ist in diesem Falle wirklich so, da es das Game wahrlich in sich hat - kommt die Tatsache hinzu, dass unter enormem Zeitdruck gearbeitet wird.

Dabei stehen mehrere Spielmodi zur Auswahl. Wer es stressfreier bevorzugt, entscheidet sich für die "Work"-Variante, bei der in drei, fünf oder zehn Minuten so viele Fahrgäste wie möglich abgeliefert werden müssen. Ideal, um sich mit Stadt und fahrbarem Untersatz vertraut zu machen. Um eine Zehnerpotenz hektischer geht es hingegen im normalen Modus zu. Denn einerseits ist die anfängliche Spielzeit auf magere 50 Sekunden begrenzt, andererseits geht es trotzdem nur um das liebe Geld. Im Klartext bedeutet das: Wer einen Fahrgast sehr schnell zum Ziel bringt, erhält nicht nur mehr Kohle, sondern auch einen Zeitbonus. Waghalsige Manöver wie beispielsweise Sprünge, Drifts oder Überholvorgänge lassen die Kasse zusätzlich klingeln. Hektik ohne Ende.

Um sich aber in der Top-10-Liste zu verewigen, muss man nicht nur seine Karre beherrschen, sondern auch die Abkürzungen kennen. Ein Sprung von einer Brücke führt geradewegs ins "Depot", die Fahrt über das Hausdach spart wertvolle Sekunden. Denn wer nur brav den Richtungspfeilen folgt, hat keinerlei Chance auf die Spitzenplätze.

Vier neue Fahrer (Slash, Iceman, Cinnamon und Hot-D) stehen inklusive der ungemein detaillierten Cabrio-Taxen bereit. Die Steuerung ist gewohnt schlicht gehalten und kommt ohne verwirrende Tastenkombinationen aus. Gelenkt wird je nach Vorliebe entweder per analogem Stick oder digitalem Steuerkreuz, Bremsen/Gas geben (L/R-Trigger), Springen (Y-Taste) und Rückwärtsgang (A-Button) gehen supereasy von der Hand.

Eine Sonderstellung nimmt der Spielmodus "Crazy Pyramid" ein. Denn hier geht es ausnahmsweise nicht um Kohle, sondern nur um den Wettbewerb. Gleichzeitig dienen die insgesamt 16 Mini-Games als herausforderndes Trainingslager, in dem der Spieler Drifts, Sprünge und 180 Grad-Drehungen erlernt. Super: Sobald alle Übungen einer Abteilung - von insgesamt vier plus zwei Spezialprüfungen - geschafft wurden, winken Boni. Angefangen bei Stadtplänen beider Metropolen, über neue fahrbare Untersätze (Fahrrad und Kinderwagen (!)) bis hin zur Aktivierung der originalen Charaktere - alle Zuckerl sind vorhanden.

Ebenso klasse ist auch die Grafik. In detaillierten Häuserschluchten fahren jede Menge Autos, Busse und Laster herum, Gehwege und Grünflächen werden von Passanten bevölkert, und Streckenobjekte wie Telefonzellen und Hot-Dog-Stände laden zum hemmungslosen Zerstören ein. Einziger Kritikpunkt: An bestimmten Stellen geht die Performance spürbar in die Knie, und die Darstellung wird ein wenig rucklig. Ach ja: Die perfekt zum hektischen Gameplay passende Schrummschrumm-Mucke kommt von "Methods of Mayhem" und - tätätätä - "Offspring".

Crazy Taxi 2 für Dreamcast, Sega, zirka 100 Mark.

Quelle: Teleschau - der Mediendienst

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