Computermesse:Der Cebit laufen die Besucher weg

20 Prozent weniger Eintrittskarten verkauft: Die Wirtschaftskrise erreicht die Cebit - und das hat Folgen. Im kommenden Jahr wird die Computermesse verkürzt.

Die weltgrößte Computermesse Cebit verliert rapide an Attraktivität. Wegen der Wirtschaftskrise hat das High-Tech-Spektakel einen starken Besucherrückgang hinnehmen müssen. Zu der am Sonntag zu Ende gegangenen High-Tech-Messe in Hannover kamen insgesamt 400.000 Besucher, rund 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Deutsche Messe AG betonte, dass zumindest die Besucherzahl pro Aussteller konstant geblieben sei. Auf der Cebit 2009 präsentierten sich 4300 Aussteller, gut 1500 weniger als im Vorjahr.

Lichtinstallation zum Cloud-Computing auf der Cebit: Die Computermesse verzeichnet einen Besucherrückgang von 20 Prozent. (Foto: Foto: AP)

Verkürzte Messe

Die verbliebenen Aussteller äußerten sich zum Messe-Abschluss allerdings zufrieden. Die Cebit habe in einem schwierigen Jahr für Aufbruchstimmung gesorgt, sagte der Präsident des Branchenverbandes Bitkom, August-Wilhelm Scheer. "Viele Unternehmen fahren mit vollen Auftragsbüchern nach Hause." Damit habe die Cebit den von der Branche erhofften Impuls gegeben.

Von der kritischen Wirtschaftsituation bleibe auch die Informations- und Telekommunikationsbranche nicht unberührt, betonte Scheer. Allerdings wolle sie sich in der Krise behaupten. Die Branche rechne in Deutschland weiter für das Jahr 2009 mit einem Nullwachstum. Ihre Produkte könnten in der Krise der übrigen Wirtschaft helfen, Vertriebsprozesse zu verbessern und Produktionskosten zu senken. Außerdem erhoffe man sich durch die staatlichen Konjunkturprogramme zusätzliche Nachfrage in Höhe von etwa zwei Milliarden Euro.

Im kommenden Jahr wird die um einen Tag Cebit verkürzt - und zwar bereits zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren. Die Computermesse, die 2007 noch sieben Tag lang ihre Tore öffnete, soll im kommenden Jahr nur noch fünf Tage dauern. Die nächste Cebit findet vom vom 2. Bis 6. März 2010 in Hannover statt.

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