Bei Star Trek sieht alles ganz einfach aus: Unsichtbare Computer antworten auf Fragen, Türen öffnen und schließen sich für autorisierte Menschen automatisch. Verlässt die letzte Person einen Raum, geht das Licht von selbst aus und schaltet sich die Heizung von alleine auf Sparmodus. Intelligente Technik übernimmt die Steuerung.
Noch ist das vernetzte Haus ein teurer Traum - bald soll sich dies jedoch ändern.
(Foto: SZ-Grafik)Was nach Zukunft klingt, rückt auf der Cebit von 1. bis 5. März 2011 ein Stück näher und wird für Besucher real erlebbar: In der Sonderschau "Smart Home" werden in diesem Jahr auf 200 Quadratmetern lebensnahe Beispiele für intelligente Vernetzung und Automatisierung in Wohnräumen gezeigt.
Umgesetzt wird die Sonderschau in enger Zusammenarbeit mit dem Innovationszentrum Connected Living. Der Verein hat zum Ziel, neue branchenübergreifende Lösungen für das vernetzte Heim sowie dazugehörigen Geschäftsmodellen zu entwickeln und organisiert gemeinsam mit seinen Mitgliedern förderfähige Projekte.
Dies geschieht in Zusammenarbeit mit derzeit 35 Unternehmen und Organisationen - darunter namhafte Partner wie Cisco, E.ON, EnBW, Fraunhofer, Loewe, Miele, Telekom oder Vattenfall. Nun sind erste Ergebnisse der Kooperation zu sehen.
Als wichtige Neuheit wird in Hannover beispielsweise eine Home Service Plattform vorgestellt - eine Art Leitzentrale, von der aus sich verschiedene Serviceangebote und Assistenzsysteme für die Heimvernetzung steuern lassen. Dies umfasst Haushaltsgeräte ebenso wie Unterhaltungsmedien, Heizung, Licht, Jalousien oder Überwachungsanlagen zum Schutz vor Einbruch, Feuer oder Wasserschäden.
Wann ist der Strom am billigsten?
Dargestellt wird der Einsatz von schlauen Helfern in drei verschiedenen Wohnszenarien - für Singles, Familien und Senioren. Cem Ergün-Müller, Geschäftsführer von Connected Living, erläutert: "Im Modell für Singles etwa zeigen wir, wie mobile Geräte und Medien miteinander harmonieren und dem Nutzer helfen, Energie zu sparen."
Künftig sollen Geräte und Installationen im Haushalt in Echtzeit kommunizieren - etwa über eine in die sogenannte Home Service Box integrierte Zusatzapplikation (App) für Energiemanagement. Diese könnte den aktuellen Energieverbrauch einzelner Geräte aufzeigen und so auch Stromfresser orten.
Das Assistenzsystem kann zudem über Echtzeit-Meldungen aus dem Stromnetz dem Nutzer mitteilen, zu welchem Zeitpunkt Strom am billigsten ist und wann es sich empfiehlt, die Waschmaschine einzuschalten. Je nach Einstellung und Intelligenzgrad startet die Maschine dann sogar automatisch.
Heimtraining im Central Park
Auf der Messe vorgeführt werden zudem Einzelkomponenten wie die digitale Identifizierung an der Wohnungstür, die Lichtsteuerung in den einzelnen Zimmern oder die Einbindung von Internetfernsehen und weiterer mobiler Abspielmedien wie dem iPad in das intelligente Heimnetzwerk.
Im Szenario für die klassische Familie baut Connected Living diese Situationen noch weiter aus. Ergün-Müller beschreibt: "Der Vater kocht mit Hilfe von Kochassistenten oder trainiert mit seinem digitalen Gesundheitscoach auf dem Heimfahrrad vor dem Internet-TV." Dank Google-Earth kann er sich dabei in eine gewünschte Landschaftsszenerie - wie wär's mit Central Park, New York? - versetzen oder im Social Network mit Freunden um die Wette strampeln."
Die Kinder, so Ergün-Müller, werden im Spiel an der Multimediakonsole von einem Trainingsassistenten begleitet, die Mutter kommt mit dem Elektroroller von der Arbeit und schließt diesen an die Ladestation des Hauses an. "Wir zeigen, wie Menschen Alltagssituationen noch geschickter und nutzerfreundlicher verbinden können", erläutert er das Konzept der Sonderschau.