Apple-Spektakel:Der große Zirkus um die Keynote

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Perfekte Show oder albernes Gehabe? An den Reden von Steve Jobs scheiden sich die Geister.

Stefan Schmitt

Jubel, Geklatsche und Schreie. Der Mann im schwarzen T-Shirt wird von bunten Lichtern angestrahlt. Sein Publikum reagiert auf jeden seiner Sätze. Und immer wieder ist da der albern-begeisterte Ausruf von vorne: "Wir haben hier so coole Sachen."

Steve Jobs nach seiner "Keynote" im August 2000. (Foto: Foto: Apple)

Mit seinen legendären Reden eröffnet Steve Jobs nicht nur Computermessen. Er nutzt sie als Bühne um sich und die neuesten Apple-Produkte zu präsentieren. Er tritt dabei auf wie eine Mischung aus Guru und Marktschreier.

Steve Jobs, 45, tritt auf wie ein Prediger oder Popstar. Er lässt leicht vergessen, dass er auf einer ganz profanen Veranstaltung spricht - einer Computermesse, die den Produkten seiner Firma Apple gewidmet ist.

Strenge Geheimhaltung im Vorfeld, eine beinahe jüngerhafte Nutzergemeinde und der ganze Hokuspokus bei Jobs Auftritt haben System. Im Sommer und im Winter, häufig zusätzlich im Frühling und im Herbst hält Steve Jobs seine Eröffnungsreden, die "Keynotes". Dies ist gleichzeitig der Rhythmus, in dem Apples Marketingmaschine neue Produkte und Werbekampagnen auf den Markt wirft. Immer ist da das Bemühen, aus Jobs theatralischem Können und der Außenseiterstellung der Marke das Gefühl zu erzeugen: Hier ist etwas ganz besonderes und wir sind live dabei.

Rund 35.000 Surfer sahen seine Rede in Tokio im Frühling 2001 live im Internet, obwohl sie mitten in der Nacht lief. Zur Vorstellung des "G4 Cube" im Sommer 2000 schenkte Apple allen Anwesenden der Show in New York eine optische Maus. Und auf der ganzen Welt werden Medienvertreter zur Live-Übertragung auf Großbildschirmen geladen. Meist kommen sie gerne zu dieser immerhin grotesken unter den vielen albernen PR-Veranstaltungen.

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