3D-TV:Ende des Brillenchaos

Eine Brille für alle Geräte: Drei Hersteller einigen sich auf einen Standard für 3D-Fernseher. Das ist auch dringend notwendig, denn vom einstigen Tiefenblick-Hype ist nicht mehr viel übrig.

Einen neuen Fernseher kaufen sich die Deutschen nicht erst, wenn der alte kaputt. In den Wohnzimmern der Republik wird alle sechs Jahre aufgerüstet. Ein paar Spielereien mehr, das rechtfertigt mitunter schon eine Neuanschaffung. Und eine Spielerei, von der sich die Hersteller zurzeit am meisten erhoffen, ist der Fernsehunterhaltung in der dritten Dimension.

3-D-Geräte finden sich derzeit auf allen Messen - doch in Wahrheit ist der Markt erst einmal gesättigt. (Foto: dpa)

Dafür schmieden sie auch schon mal mächtige Allianzen: Drei große Fernsehersteller wollen sich gemeinsam mit einem Spezialisten auf einen gemeinsamen Standard für 3D-Brillen verständigen. Bislang bietet jeder Markenhersteller zu seinen 3D-fähigen Fernsehern eine eigene Brille an, die bei den Geräten anderer Hersteller nicht funktioniert.

Der südkoreanische Konzern Samsung, immerhin der weltweit größte Fertiger von Fernsehgeräten, hat sich gemeinsam mit den japanischen Herstellern Panasonic und Sony sowie dem 3D-Spezialisten XPand 3D darauf verständigt, in einer gemeinsamen Initiative einen einheitlichen Technologiestandard zu erarbeiten. Bereits im September könne der Standard lizenziert werden, teilten die Unternehmen mit. 2012 sollen die ersten Brillen auf den Markt kommen.

Gemeinsam wollen die Unternehmen die Entwicklung und Lizenzierung der neuen Technologie vorantreiben. Bereits entwickelte Techniken wie etwa Panasonics Systemprotokolle für die Infrarot-Übertragung sollen in den neuen Standard aufgenommen werden. Die Brillen sollen nicht nur für 3D-Fernseher, sondern auch für Computermonitore und Projektoren sowie 3D-Kinos, die die Technologie nutzen, verwendet werden können.

Die Fernsehhersteller können neue Verkaufsargumente gebrauchen: Der Markt gilt als gesättigt. Allein die Schwellenländer China und Indien sowie Südamerika bieten noch Wachstumschancen.

© SZ vom 10.08.2011/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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