Würzburg:Missbrauch im Beichtstuhl

Im Würzburg soll ein Priester ein Mädchen vor über 30 Jahren in einem Beichtstuhl sexuell missbraucht haben - im Herbst beginnt der Prozess gegen das Bistum.

Schwere Vorwürfe gegen das Bistum Würzburg: Eine Frau aus Augsburg, die früher in einem Würzburger Kinderheim lebte, soll von einem Priester in einem Beichtstuhl sexuell missbraucht worden sein. Im Herbst eröffnet das Würzburger Landgericht den Schadensersatzprozess gegen die Diozöse.

Ein unbekannter Priester soll vor über 30 Jahren im Bistum Würzburg ein Mädchen sexuell missbraucht haben. Im Bild zu sehen ist der Würzburger Kilians-Dom (Foto: Foto: dpa)

Es geht Schmerzensgeldforderungen von mindestens 75.000 Euro, der Prozess startet Angaben des Gerichts zufolge am 21. Oktober. Die 47-jährige Frau lebte zwischen 1964 und 1974 in einem Würzburger Kinderheim. Während dieser Zeit soll sie von einem bis heute unbekannten Geistlichen in einem Beichtstuhl sexuell missbraucht worden sein. Die Diözese hat bisher stets alle Vorwürfe zurückgewiesen.

Weil ein Großteil der angeblichen Taten bereits verjährt ist, beschränkt sich die Klage auf die letzten fünf Monate des Heimaufenthalts der Frau. Dem Bistum zufolge, das sich seit Jahren mit den Vorwürfen beschäftigt, konnte der beschuldigte Priester nie gefunden werden. Die Frau leidet nach früheren Angaben ihres Anwalts an einer Persönlichkeitsstörung. Sie hat ausgesagt, sich erst vor einigen Jahren an den Missbrauch erinnert haben.

© sueddeutsche.de/dpa/aho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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