Warnstreik der Briefzusteller:Ein Drittel der Bayern ohne Post

Die Warnstreiks bei der Post weiten sich aus: Weil mehr als 2000 Briefträger in ganz Bayern an diesem Mittwoch die Arbeit niederlegen, wird jeder dritte Haushalt im Freistaat keine Post bekommen.

Mehr als 2000 Postzusteller in ganz Bayern sind am Mittwochmorgen dem Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt. "Es sind überall mehr Streikende als geplant anwesend", sagte der Leiter des Fachbereichs Postdienste bei Verdi Bayern, Anton Hirtreiter.

Ein Drittel der bayerischen Haushalte erhält an diesem Mittwoch keine Post (Foto: Foto: ddp)

Die Gewerkschaft hatte in rund hundert Stützpunkten im gesamten Freistaat zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, darunter in den Verteilzentren Augsburg, Bayreuth, Freising, Nürnberg, Rosenheim, Straubing und Würzburg. Nur das Verteilzentrum München arbeite voll. Insgesamt werde "ein Drittel der Haushalte in Bayern heute keine Post erhalten, weil die Zusteller streiken", erklärte Hirtreiter.

Seinen Angaben zufolge werden an diesem Mittwoch bayernweit rund 1,8 Millionen Briefe und etwa vier Millionen Wurfsendungen nicht zugestellt. Er versicherte zugleich: "Wir wollen, dass die Bürgerinnen und Bürger morgen die Post bekommen, die heute liegengeblieben ist." Vorerst seien keine weiteren Warnstreiks geplant. "Wir hoffen, dass der Arbeitgeber das Signal verstanden hat", sagte er.

Bereits am Dienstag hatten etwa 500 Postzusteller in München die Arbeit niedergelegt. Mit den Aktionen will Verdi den Druck auf die Post erhöhen, den Kündigungsschutz für die Beschäftigten bis 2011 zu verlängern und auf eine Ausdehnung der Arbeitszeit von 38,5 auf 41 Stunden zu verzichten. Bisher seien die Warnstreiks nicht flächendeckend, sondern nur Nadelstiche. Aber wenn die Post nicht nachgebe, "müssen wir eben zu härteren Argumenten greifen", betonte Hirtreiter.

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