Wagner-Festspiele:Passkontrolle an der Opernkasse

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Die Veranstalter der Bayreuther Festspiele bekämpfen den Weiterverkauf von Eintrittskarten mit drastischen Mitteln. Manche Wagner-Fans legen 7000 Euro für einen Abend hin.

Besitzer einer illegal gehandelten Eintrittskarte für die Bayreuther Festspiele müssen mit einem Ausschluss von der jeweiligen Aufführung rechnen. Darauf hat die Festspielleitung am Mittwoch Wagner-Anhänger angesichts besonders dreister Verkaufsaktionen von Schwarzmarkthändlern hingewiesen.

Bayreuth 2006: Szene aus dem "Ring des Nibelungen". (Foto: Foto: dpa)

Interessenten müssten sich beim Veranstalter selbst oder bei einem der drei autorisierten Reisebüros um die gefragten Tickets bemühen, betonte die Leitung der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth. In einem besonders krassen Fall habe ein japanischer Reiseveranstalter kürzlich in Verbindung mit Hotelübernachtungen Tickets zum Preis von 7000 Euro angeboten.

Der hohe Preis sei damit begründet worden, "dass das Hotel, in dem die Gäste untergebracht werden sollten, finanzielle Spenden größeren Umfangs an die Festspiele gebe", teilte die Festspielleitung mit. "Damit wird dem Kunden suggeriert, er unterstütze mit dem Kauf eines solchen Packages die Festspiele.

"Wir beobachten außerderm die Auktionen auf Ebay"

"Dies entspricht jedoch nicht der Wahrheit." Jede Karte für die Aufführungen der renommierten Bayreuther Festspiele, die in diesem Jahr vom 25. Juli bis zum 28. August stattfinden, werde mit Namen und Anschrift des Käufers ausgezeichnet. Auch künftig behalte sich die Festspielleitung das Recht vor, zusätzlich die Ausweise der Festivalbesucher zu überprüfen.

"Wir beobachten außerdem die Auktionen auf Ebay", sagte ein Festival-Sprecher. Anhand der Platznummern auf den Karten könne nachverfolgt werden, wer seine Karte illegal weiterverkauft habe. "Diese Leute dürfen dann natürlich nicht mehr bei den Konzerten dabei sein."

Schwarzhändler hatten auch in der Vergangenheit davon profitiert, dass die Ticket-Nachfrage regelmäßig das Angebot um ein Vielfaches übersteigt. Interessenten, die leer ausgehen, kommen auf eine Warteliste. Wartezeiten von bis zu zehn Jahren seien dabei möglich.

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