Wachablösung in der CSU:Beckstein will Seehofer in der Mannschaft behalten

Über den Ministerpräsidenten ist sich die CSU einig: Das Amt soll Beckstein übernehmen. Nicht ganz so klar ist, wer Parteivorsitzender wird. Beckstein wünscht sich Huber, will aber auch Seehofer als Führungskraft einsetzen.

Der designierte bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) sieht für Bundesagrarminister Horst Seehofer weiter eine wichtige Rolle vor - auch wenn er dessen Ringen um die Nachfolge Edmund Stoibers als CSU-Vorsitzender nicht unterstützt.

Günther Beckstein will Horst Seehofer im Führungsteam. (Foto: Foto: ddp)

"Es wird keine Demontage von Seehofer geben", sagte Beckstein der Wirtschaftswoche. Zwar liege der von ihm als neuer CSU-Chef bevorzugte bayerische Wirtschaftsminister Erwin Huber in den Umfragen vorne.

"Aber selbstverständlich brauchen wir Horst Seehofer weiterhin in der Führungsmannschaft, und es ist außer Diskussion, dass er im Bundeskabinett bleibt." Huber sei ihm als Parteichef lieber, weil dieser stärker in der Partei verwurzelt sei, sagte Beckstein.

"Er war Generalsekretär, er kennt die Partei im Detail, von Bayerisch Eisenstein bis Nördlingen, von Coburg bis Garmisch." Seehofer sei dagegen einer, der in Berlin und auf EU-Ebene sehr gefordert sei. "Er hätte gar nicht die Möglichkeit, sich um jeden Ortsverband zu kümmern."

Im Gegenzug bringe Huber aber auch bundespolitische Kompetenz mit sich. Der derzeitige bayerische Innenminister Beckstein soll am 9. Oktober vom Bayerischen Landtag zum Nachfolger von Edmund Stoiber als Ministerpräsident gewählt werden.

Beckstein sagte, er werde beim CSU- Parteitag Ende September, auf dem er nominiert wird, keine Wahlempfehlung für den CSU-Vorsitzenden abgeben. Ob zuerst der neue Parteichef oder aber der Spitzenkandidat für die Landtagswahl gewählt werde, sei ihm einerlei. In den vergangenen Wochen hatte es Querelen um das Verfahren gegeben.

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