Vogelgrippe:Massenkeulungen in Niederbayern

Lesezeit: 1 min

Im Kampf gegen einen Ausbruch der Vogelgrippe werden in Niederbayern Zehntausende Enten gekeult. Weitere Betriebe sind betroffen.

Im Kampf gegen eine Weiterverbreitung der Vogelgrippe werden seit Donnerstagmorgen im niederbayerischen Dietersburg 41.000 Enten getötet. In dem Bestand eines Mastbetriebs hatten die Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts das niedrigpathogene Vogelgrippevirus nachgewiesen.

Geflügelpest-Warnschild auf einem Hof in der Nähe von Simbach (Foto: Foto: AP)

Da der gefundene Erreger jederzeit zum hochpathogenen Typus H5N1 mutieren könne, sei vorsichtshalber die Keulung angeordnet worden, begründete das Landratsamt Rottal-Inn die Entscheidung. Am Freitag werden weitere 26.000 Enten in einem Betrieb in Simbach im Nachbarlandkreis Dingolfing-Landau getötet. Hier liegt die gleiche Diagnose vor.

Die Leiterin der Abteilung für Gesundheits- und Veterinärwesen im Landratsamt Rottal-Inn, Manuela Königbauer, sagte, sie rechne damit, dass die Tötungsaktion im Laufe des Tages abgeschlossen wird. Das Umweltministerium habe dafür eine Elektroschockanlage zur Verfügung gestellt. Pro Stunde können damit rund 3000 Enten getötet werden.

Derzeit seien keine Schwierigkeiten abzusehen, sagte Königbauer: "Es läuft alles nach Plan." Im dem zweiten betroffenen Entenmastbetrieb in Simbach soll die Tötungsaktion am Freitagmittag starten. Dort sind 26.000 Tiere betroffen. Sie werden ebenfalls mit Elektroschocks gekeult.

Nach Angaben des Geschäftsführenden Beamten des Landratsamts Dingolfing-Landau, Johann Kerscher, stehen 120 Helfer bereit. Er rechnet damit, dass bis Freitag um 20 Uhr der gesamte Bestand getötet sein wird. Die Kadaver der Enten werden dann in der Tierverwertungsanlage in Plattling verbrannt.

Beide niederbayerischen Betriebe hatten geschäftlichen Kontakt zu einem von der hochpathogenen Vogelgrippe betroffenen Unternehmen im mittelfränkischen Wachenroth. Dort waren vor rund zwei Wochen 160.000 Enten auf behördliche Anweisung getötet worden.

Außerdem wurden bis Montag im oberpfälzischen Landkreis Schwandorf 205.000 Enten aus zwei Mastbetrieben gekeult. Auch dort hatten die Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts die hochpathogene Version des H5N1-Virus festgestellt.

Deswegen wurde im Radius von drei Kilometern um die Höfe ein Sperrbezirk eingerichtet.

Dagegen wurden in Niederbayern lediglich die beiden betroffenen Betriebe abgesperrt. Die Ställe dürfen nur noch mit Schutzkleidung betreten werden, die nach dem Gebrauch vernichtet werden muss. Zudem werden Fahrzeuge beim Verlassen der Gelände desinfiziert.

Rund um die Höfe gibt es nach Angaben der örtlichen Behörden auch keine weiteren großen Geflügelmastbetriebe. Im Landkreis Schwandorf sind hingegen 60 Unternehmen von dem auf drei Wochen festgelegten Sperrbezirk betroffen. Dort darf vorerst kein Nutzgeflügel transportiert werden.

Auch Fleischprodukte, Federn und Eier dürfen die Zone nicht verlassen.

© ddp-bay - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: