Unwetter über Bayern:Wenn sich die Tropenhitze entlädt

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Überschwemmungen, umgestürzte Bäume und Brände nach Blitzeinschlägen: Heftige Gewitter überziehen weiten Teile Bayerns und sorgen für erheblichen Schaden.

Heftige Gewitter mit teils sintflutartigen Regenfällen haben von Donnerstagabend bis zum Freitag in Bayern zu Bränden durch Blitzeinschlag geführt. Nach Murenabgängen und wegen überfluteter Straßen gab es zudem Verkehrsbehinderungen.

Bayerischer Sommer 2009: Gewitterwolken über Görisried. (Foto: Foto: dpa)

Zahlreiche Feuerwehren mussten mit Wasser vollgelaufene Keller und sogar einen Einkaufsmarkt leer pumpen. Es entstand hoher Schaden, verletzt wurde nach einer Übersicht der Polizeidienststellen jedoch niemand.

In Wassertrüdingen (Landkreis Ansbach) schlug der Blitz in einen Stall ein und entfachte ein Feuer. In den Flammen kamen 20 Schweine um. Der Schaden beträgt um die 300.000 Euro. In Schwanstetten (Landkreis Roth) brannte ein Rinderstall komplett nieder. Alle Tiere wurden jedoch gerettet. Auch dieses Feuer war durch einen Blitzeinschlag entstanden, der Schaden liegt bei 200.000 Euro.

Im niederbayerischen Eggenfelden wurden etliche Keller und Unterführungen überschwemmt, außerdem wurde hier ein ganzer Supermarkt wegen des starken Regens geflutet. Das Wasser stand in dem Geschäft auf rund 1000 Quadratmeter Fläche. Auch im Landkreis Passau und in Unterfranken wurden Straßen überschwemmt und liefen Keller voll.

In Nordbayern war vor allem der Landkreis Miltenberg betroffen, insbesondere die Gemeinden Klingenberg am Main und Wörth am Main. Bei Wurmannsquick (Landkreis Rottal-Inn) wurde die Bundesstraße 588 auf 100 Metern Länge überflutet. Im Landkreis Dingolfing-Landau gab es einem kleinen Erdrutsch auf die Ortsdurchfahrt von Gablkofen.

Unwetter behinderten zudem den S-Bahn-Verkehr im Großraum München. Auch die Bahnstrecken München-Garmisch-Partenkirchen und Murnau- Oberammergau waren betroffen. Bei der S-Bahn waren bis zum späten Abend Verspätungen und Zugausfälle die Folge. Die Verspätungen wirkten sich auch auf andere Strecken aus, wie die Deutsche Bahn am Freitag in München mitteilte.

Der Bahnverkehr zwischen Murnau und Oberammergau war den ganzen Freitag wegen eines Murenabgangs in Jägerhaus und der Überflutung des Bahnhofs Bad Kohlgrub unterbrochen. Ersatzweise fuhren Busse. Auch auf der Strecke zwischen Murnau und Garmisch-Partenkirchen kam es tagsüber in Folge von Reparaturarbeiten teils zu Verspätungen.

Am Freitagnachmittag zogen erneut schwere Gewitter durch das südliche Oberbayern. Betroffen waren die Landkreise Weilheim- Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach, Rosenheim, Traunstein und Berchtesgadener Land. Keller liefen voll Wasser, es stürzten Bäume um, etliche Straßen waren kurzzeitig überflutet, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd in Rosenheim berichtete. Auf nassen Straßen ereigneten sich mehrere Unfälle, die aber glimpflich und ohne Verletzte abliefen. Feuerwehren und Polizei waren stundenlang mit Aufräumarbeiten beschäftigt.

Im Stadtgebiet von München musste die Feuerwehr nach Gewittern zu etwa 100 Einsätzen ausrücken. Infolge heftiger Schauer liefen Keller und Tiefgaragen voll, oder das Wasser drang durch undichte Dächer in Wohnungen ein. Auch viele Straßengullys konnten die Fluten nicht mehr fassen, und einige Fahrbahnen und Unterführungen wurden überschwemmt.

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