Gut zwei Jahre nach der verheerenden Gasexplosion im mittelfränkischen Lehrberg mit fünf Toten ist ein angeklagter Monteur zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Außerdem muss er 1000 Euro an das Rote Kreuz zahlen.
Das Amtsgericht Ansbach sprach den 44-Jährigen am Freitag der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung schuldig. Bei dem Unglück am 22. September 2006 war während der Reparatur eines Flüssiggastanks plötzlich Gas ausgetreten. Es bildete sich eine riesige Gaswolke, die in der Ortsmitte von Lehrberg (Landkreis Ansbach) explodierte.
Fünf Menschen starben, elf wurden schwer verletzt. Der Staatsanwalt hatte eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten für den Angeklagten gefordert. Diese sollte zu zwei Jahren auf Bewährung ausgesetzt werden. Der Verteidiger wollte für seinen Mandanten einen Freispruch. Der Monteur hatte bei der Reparatur einen Schlagschrauber anstatt einer Knarre verwendet und damit nach Ansicht der Anklage das Unglück verursacht.
Damit habe der Angeklagte gegen seine Sorgfaltspflicht verstoßen, argumentierte der Staatsanwalt in seinem Plädoyer. Zu seinen Gunsten wertete die Anklage, dass der Mann durch das Unglück "für den Rest seines Lebens gezeichnet ist".