Die Grünen sehen bei ihrem umstrittenen Kruzifix-Beschluss Revisionsbedarf. Die Partei könne die Entscheidung von Augsburg nicht einfach stehen lassen, sagte Landeschef Sepp Daxenberger am Mittwoch in München.
Im Juni hatten sich die Landesdelegierten dafür ausgesprochen, aus Gründen der Gleichbehandlung alle religiösen Symbole an Schulen zu verbieten - auch die christlichen. Nach Angaben Daxenbergers hagelte es daraufhin auch parteiintern Kritik.
Gerade bei jungen Grünen-Mitgliedern habe es einen "Aufschrei" gegeben. Die Bandbreite der Reaktionen insgesamt reiche "von Verwunderung bis Entsetzen". Beim Landesparteitag am Wochenende in Rosenheim wollen die Grünen das Verhältnis von Staat und Kirche zunächst auf einer Podiumsdiskussion debattieren.
Daran sollen auch Vertreter von Juden, evangelischer und katholischer Kirchen sowie ein Anhänger des Islam teilnehmen. Im Anschluss an die Landesversammlung will die Partei eine eigene Kommission gründen, die sich mit dem "unglaublich sensiblen Bereich" weiter beschäftigen und Handlungsanweisungen erarbeiten soll.
Den Beschluss einfach zu kippen, ist nach Ansicht Daxenbergers dagegen nicht möglich. "Es wäre ein bisschen lächerlich, nach der Landtagswahl einen Beschluss zu fassen, dass das Programm nicht gegolten hat", erläuterte er.