Dieselkraftstoff wird in Bayern knapp. An einigen Tankstellen in Süddeutschland konnten Autofahrer für mehrere Stunden kein Diesel mehr kaufen, sagten Sprecher von Mineralölunternehmen. Beim deutschen Marktführer Aral waren zeitweise bis zu 25 Stationen betroffen.
Hintergrund sei einerseits die hohe Nachfrage nach Heizöl, andererseits technische Umstellungen bei Raffinerien in Bayern, die zu Produktionsausfällen führten. Es handele sich um ein regional begrenztes Problem, das durch Umstellungen bei der Logistik bereits weitgehend gelöst sei, sagten die Sprecher.
Im September wurden in Deutschland fast 2,5 Millionen Tonnen Heizöl verkauft, das sind knapp 36 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Auch der Dieselabsatz lag mit knapp 2,7 Millionen Tonnen im September um fast neun Prozent höher als im Vorjahresmonat, maßgeblich bedingt durch zwei zusätzliche Arbeitstage.
"Der Markt brummt; mehr kann gar nicht ausgeliefert werden, weil die Fuhrpark- Kapazitäten der Heizölhändler ausgeschöpft sind", sagte Klaus Picard, der Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV). Die Heizöl-Kunden müssten auf ihre Lieferungen inzwischen sechs bis acht Wochen warten.
Die hohe Nachfrage nach Heizöl ist dadurch zu erklären, dass etliche Haushalte einfach Brennstoff kaufen mussten, um nicht in einem ungeheizten Haus ohne Warmwasser zu sitzen. Viele Kunden hatten in der Phase steigender Ölpreise sich mit Käufen zurückgehalten und auf sinkende Preise spekuliert.
Nachdem sich der Ölpreis in den vergangenen Monaten nach seinem Höchststand Anfang Juli wieder halbiert hatte, ist auch Heizöl deutlich billiger geworden. Der Preis sank von fast 100 auf rund 70 Euro je 100 Liter.