Trauer um Großunternehmer:Anton Kathrein ist tot

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Der Chef des Antennenherstellers Kathrein ist tot. Der Rosenheimer Unternehmer Anton Kathrein starb überraschend im Alter von 61 Jahren. In der bayerischen Wirtschaft und der Politik löste die Todesnachricht Betroffenheit aus.

Der Inhaber der Rosenheimer Kathrein-Werke, Anton Kathrein, bei einer Pressekonferenz. Nun ist er gestorben. (Foto: dapd)

Der Unternehmer Anton Kathrein ist tot. Der Chef des Antennenherstellers Kathrein und Vorsitzende des bayerischen Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie sei unerwartet in der Nacht zum Dienstag im Alter von 61 Jahren gestorben, teilte das Unternehmen in Rosenheim mit.

Kathrein war in seinem Unternehmen persönlich haftender und geschäftsführender Gesellschafter. "Sämtliche Firmenangelegenheiten sind entsprechend eines Notfallplanes geregelt", heißt es in der Mitteilung des Konzerns, der nach eigenen Angaben der weltgrößte Hersteller von Antennen ist. Die Firmengruppe mit einem Jahresumsatz von zuletzt 1,3 Milliarden Euro beschäftigt etwa 6.600 Mitarbeiter.

In der bayerischen Wirtschaft und der Politik löste die Todesnachricht Betroffenheit aus. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) sagte, mit Kathrein verliere Bayern "einen seiner profiliertesten und erfolgreichsten Köpfe, einen vorbildlichen Menschen und ein echtes Aushängeschild für den Freistaat".

Allein in Rosenheim gibt es vier Werke von Kathrein, weltweit sind es 24 Produktionsstätten. Anton Kathrein senior hatte 1919 das Unternehmen gegründet, das zunächst Blitzableiter und später Radioantennen herstellte. Nach dem Tod des Vaters übernahm Anton Kathrein junior 1972 das Ruder und baute die Firma zu einem weltweit führenden Anbieter von Satelliten-Empfangsanlagen und Empfangsantennen, Autoantennen und Automobilelektronik aus. Einen zukunftsträchtigen Geschäftszweig entdeckte Kathrein im Mobilfunk.

Der Unternehmer war zudem 3. Bürgermeister und Stadtrat in Rosenheim. Als Honorarprofessor lehrte er seit 1992 Betriebswirtschaft an der Fachhochschule der Stadt. Er war Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern und Vizepräsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft.

"Anton Kathrein war leidenschaftlicher Bayer und lebte die Soziale Marktwirtschaft", sagte Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP). "Auch ich persönlich verliere mit Toni Kathrein einen echten Freund und klugen Ratgeber." Auch der Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Randolf Rodenstock, reagierte schockiert: "Die Lücke, die er hinterlässt, ist nicht zu füllen."

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