Todesdrama in Niederbayern:Wegen Depression 100 Mal zugestochen?

Eine psychische Erkrankung hat möglicherweise zu der Bluttat mit zwei Toten im niederbayerischen Ergolding geführt.

Nach Angaben der Landshuter Polizei hatte der 51-Jährige, der erst seinen Bruder erschlug und sich dann selbst tötete, schon einige Zeit psychische Probleme.

Der Mann habe Depressionen gehabt, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Der Fall ist binnen weniger Tage das zweite Familiendrama in Bayern, das vermutlich auf eine seelische Erkrankung zurückzuführen ist.

Am ersten Weihnachtsfeiertag hatte im oberpfälzischen Beratzhausen eine ebenfalls depressive Mutter ihre zwei und drei Jahre alten Söhne umgebracht. Nach einem Selbstmordversuch im Gefängnis wurde die Frau in eine Nervenklinik eingewiesen. Die 37-Jährige ist nach derzeitigem Stand schuldunfähig.

In Ergolding hatte der 51-Jährige seinen acht Jahre älteren Bruder mit einem Hammer erschlagen und sich selbst dann mehr als 100 kleine Messerstiche beigebracht. Laut dem Obduktionsergebnis ist der Täter daran verblutet. Hinweise auf Streitigkeiten zwischen den Brüdern gebe es bislang nicht, sagte der Polizeisprecher. "Es ist kein Motiv erkennbar."

Die beiden Männer hatten bereits längere Zeit zusammen in einem Haus gelebt, das sie von ihren Eltern geerbt hatten. Die Leichen waren am Sonntag entdeckt worden, nachdem ein weiterer Bruder seine Geschwister besuchen wollte und niemand die Tür öffnete. Die Toten lagen bereits eine Woche in der Wohnung.

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