Tod auf der Fahrt ins Ferienlager:Zwei Buben auf Rastplatz getötet

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Tragisches Ende einer Ferienfahrt: Zwei Buben sind an einem Autobahn-Rastplatz in Niederbayern von einem Laster erfasst und getötet worden.

Horrorunfall bei der Fahrt zur Jugendfreizeit: Zwei Buben einer Reisegruppe aus dem Ruhrgebiet sind am frühen Dienstagmorgen auf einem niederbayerischen Autobahn-Rastplatz unter einem schleudernden Sattelschlepper begraben worden.

Dieser Laster kam ins Schleudern und tötete die beiden Buben. (Foto: Foto: dpa)

Die 11 und 14 Jahre alten Schüler waren auf der Stelle tot. Ein 13-Jähriger konnte gerade noch zur Seite springen und sich so das Leben retten.

Der Junge wurde zwar ebenfalls angefahren, seine Verletzungen waren allerdings nicht so schwerwiegend. Er konnte nach wenigen Stunden das Krankenhaus wieder verlassen. Auch der 68 Jahre alte Lasterfahrer wurde schwer verletzt. "Es war ein ganz dramatischer Unfall", bilanzierte Polizeisprecher Josef Eckl das Geschehen.

Die Jugendlichen befanden sich auf einer Reise nach Ungarn und waren bei einem Zwischenstopp ihres Busses noch in der nächtlichen Dunkelheit ganz an den Rand des Bayerwald-Rastplatzes bei Bogen gegangen. Sie standen um 3.20 Uhr im Bereich von einigen Bäumen nur wenige Meter von der Fahrbahn entfernt hinter der Leitplanke.

Der verletzte Schüler berichtete später, dass er mit seinen Kumpeln den Verkehr beobachten wollte. Zudem wollten die Schüler dort offenbar Zigaretten rauchen.

Der Schutz der Leitplanke erwies sich für die Kinder allerdings als trügerisch. Denn kurz vor dem Rastplatz verlor der Fahrer des Lastwagens aus dem Berchtesgadener Land die Kontrolle über sein Fahrzeug. Das schwere Fahrzeug schleuderte zunächst in die Mittelleitplanke und dann wieder zurück quer über die ganze Fahrbahn.

Schließlich kippte der Sattelzug auf dem rechten Grünstreifen um und schlitterte wie ein Geschoss noch etwa 150 Meter an der Leitplanke entlang. Dabei walzte die Zugmaschine die Fahrbahnbegrenzung teilweise nieder, so dass der 40-Tonner teilweise auf dem Rastplatz zum Liegen kam.

Die Ursache des tragischen Unfalls auf der A3 (Regensburg-Passau) war zunächst völlig unklar. "Wir kennen nur die Folgen", sagte Eckl.

"Warum der Laster ins Schleudern kam, ist uns bislang unklar." Der verletzte Fahrer konnte auch Stunden nach dem Unglück von den Ermittlern nicht befragt werden. Technische Probleme an dem Sattelschlepper seien auf den ersten Blick nicht erkennbar gewesen, erklärte der Polizeisprecher.

Die Opfer gehörten zu einer Reisegruppe der Sozialistischen Jugend Deutschlands "Die Falken" aus Nordrhein-Westfalen. Die Gruppe war mit drei Reisebussen unterwegs. Während zwei Busse in der Nacht am Rande des Bayerischen Waldes pausierten, stoppte der dritte Bus im Raum Würzburg.

Die mehr als 120 Kinder und Jugendlichen sowie etwa zwei Dutzend Eltern und Betreuer wollten für drei Wochen in das ungarische Weinanbaugebiet beim Städtchen Tokaj. Die beiden getöteten Buben stammten nach Angaben der Organisatoren aus dem Raum Gelsenkirchen.

Nach dem schrecklichen Unfall wurden die insgesamt etwa 150 Reiseteilnehmer nach Straubing gebracht und dort betreut. Um die geschockten Freunde der beiden Toten kümmerten sich 15 Notfallseelsorger. Zunächst war noch unklar, ob die Urlaubsfahrt wie geplant fortgesetzt oder abgebrochen wird.

Ein Verantwortlicher der Jugendorganisation fuhr sofort nach dem Unfall nach Niederbayern, um sich mit den Betreuern über das weitere Vorgehen zu beraten.

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