Tarifgespräche gescheitert:Verkehrsbetriebe werden bestreikt

Letzte Gespräche der Tarifparteien sind gescheitert - der Streik im öffentlichen Nahverkehr ist damit nicht mehr abzuwenden.

Mike Szymanski

Die Bemühungen, einen Streik im öffentlichen Nahverkehr doch noch abzuwenden, sind am Donnerstagabend gescheitert. Vertreter der Gewerkschaft Verdi, der DBB-Tarifunion und des Kommunalen Arbeitgeberverbandes (KAV) hätten sich bei einem geheimen Spitzengespräch nicht einigen können, sagte Armin Augat, Geschäftsführer des KAV.

Fahrgäste müssen sich auf Streik im öffentlichen Nahverkehr einstellen (Archivbild) (Foto: Foto: dpa)

"Wir haben kein Ergebnis erzielen können, das uns weiterhilft", sagte Augat der Süddeutschen Zeitung. Weitere Treffen werde es vorerst nicht geben.

Unterdessen sind in Augsburg und in Nürnberg am Donnerstag die Vorbereitungen für den Arbeitskampf angelaufen. Andere Städte werden folgen. 6500 Beschäftigte in 15 Betrieben sind zum Streik aufgerufen. In Augsburg bleiben die Busse und Straßenbahnen bereits mit Beginn der Frühschicht an diesem Freitag in ihren Depots. Die Verkehrsbetriebe in München und Nürnberg sollen frühestens von Montag an bestreikt werden.

Schrittweise will die Gewerkschaft nun den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Hauptstreitpunkt ist die von den Arbeitgebern geforderte Arbeitszeitverlängerung von 38,5 auf 39 Stunden, die jedoch für die Fahrer erhebliche Nachteile mit sich bringen würde. Dienstpläne müssten komplett umgeschrieben werden, und den Beschäftigten drohen über den Tag verteilte Einsätze.

Deutliche Nachbesserungen verlangen die Gewerkschafter für Angestellte in unteren Gehaltsgruppen und sie wollen eine kürzere Laufzeit des Tarifvertrages als die angebotenen 27 Monate. Die Gewerkschafter fordern 9,5 Prozent mehr Lohn, die Arbeitgeber hatten zuletzt knapp sieben Prozent und Einmalzahlungen geboten. "Wir haben alle Punkte erörtert. Aber unsere Vorstellungen passen einfach nicht zusammen", so Augat.

© SZ vom 20.03.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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