Stundenkürzung am G8:Schneider einigt sich mit den Eltern

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Im Streit über die geplanten Stundenkürzungen am achtjährigen Gymnasium hat Kultusminister Schneider überraschend einen Kompromiss mit der Landeselternvereinigung erzielt.

Christine Burtscheidt

Im Streit über die geplanten Stundenkürzungen am achtjährigen Gymnasium (G8) hat Kultusminister Siegfried Schneider (CSU) überraschend einen Kompromiss mit der Landeselternvereinigung (LEV) erzielt. Zwar wird er an seinem Plan festhalten, die Unterrichtspflichtzeit von zurzeit 266 Wochenstunden in acht Jahren auf 260 vor allem zu Lasten der Intensivierungsstunden zu senken. Fünf der insgesamt 14 Übungsstunden sollen aus dem Pflichtprogramm fallen.

Doch konnte sich Schneider mit der LEV darauf einigen, dass die fünf Stunden den Schulen künftig nicht nur als freiwilliges Angebot erhalten bleiben, sondern in den acht Schuljahren auch genommen werden müssen. "Es ist egal zu welchem Zeitpunkt, aber sie müssen gehalten werden", sagte LEV-Chef Thomas Lillig der SZ.

Darüber hinaus wird eine Stunde in der ersten Fremdsprache in der siebten Jahrgangsstufe gekürzt. Auch versprach der Minister, den Lehrstoff in allen Fächern um ein Neuntel zu kürzen und nicht nur in Nebenfächern wie Geschichte und Geografie.

Der Kompromiss wurde gestern Abend mit 40 Elternbeiräten, dem erweiterten Vorstand der LEV, einstimmig erzielt. "Wir sind zufrieden", sagte Lillig. Zuvor waren die von Schneider geplanten Stundenkürzungen am achtjährigen Gymnasium auf erhebliche Kritik gestoßen, auch bei der Landtagsopposition. An den Intensivierungsstunden zur individuellen Förderung zu kürzen sei unverantwortlich, sagte die bildungspolitische Sprecherin der Grünen, Simone Tolle.

"Das ist der verzweifelte Versuch, marginale Veränderungen am G 8 als Reform zu verkaufen", erklärte ebenso ihr Kollege von der SPD-Fraktion, Hans-Ulrich Pfaffmann. Offen ist, ob Schneiders Vorschlag nun ebenso von den Lehrern akzeptiert wird. Bereits gestern warnten der bayerische Philologenverband sowie die Direktorenvereinigung vor der Kürzung des Fachunterrichts. Mit je drei wöchentlichen Stunden in Deutsch, Mathematik sowie der ersten Fremdsprache sei Bayern bereits bundesweit Schlusslicht, hieß es.

© SZ vom 01.04.2008/sekr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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