Stoiber-Nachfolge:Seehofer setzt auf Parteitagsstimmung

Im Kampf um den CSU-Vorsitz hofft der Agrarminister auf einen kurzfristigen Stimmungswandel - und die Tatsache, dass geheim gewählt wird.

CSU-Vize Horst Seehofer tritt der Einschätzung entgegen, dass er im Kampf um den Posten des Parteivorsitzenden hinter seinem Konkurrenten Erwin Huber zurückliegt. Die Meinungsbildung der Delegierten werde womöglich erst sehr kurzfristig auf dem CSU-Parteitag abgeschlossen werden, sagte Seehofer am Mittwoch im Kölner Deutschlandfunk.

Horst Seehofer (li.) und CSU-Chef Edmund Stoiber (Foto: Foto: Reuters)

Er wundere sich immer, "wie manche Mandatsträger wissen wollen, wie sich Delegierte in einer geheimen Abstimmung verhalten werden Ende September, das ist schon ein bisschen Zweckoptimismus".

Wichtiger als Zustimmung in irgendwelchen parteiinternen Hinterzimmern sei ohnehin das Vertrauen der Wähler. "Ich glaube, das Tandem Beckstein/Seehofer hätte auch die Chance zu einem hohen Vertrauen in der bayerischen Bevölkerung", sagte Seehofer.

Die Zusammenarbeit mit Günther Beckstein als neuem Ministerpräsidenten könne er sich "absolut vorstellen". Der Bundesverbraucherminister hob auch erneut seine Kompetenz in der Bundespolitik hervor. Dieses Politikfeld sei für die CSU von entscheidender Bedeutung.

Zugleich rief Seehofer seine Partei zu mehr Gelassenheit im Umgang mit dem scheidenden CSU-Vorsitzenden und Ministerpräsidenten Edmund Stoiber auf. "Wir haben einen klaren Fahrplan und eine klare Erklärung von Edmund Stoiber", sagte Seehofer angesichts der Spekulationen über einen eventuellen Rücktritt Stoibers von seinem angekündigten Rücktritt.

Ende September erfolge die Neuwahl des Parteivorsitzenden und im Oktober die Wahl des neuen Ministerpräsidenten. "Es besteht überhaupt kein Anlass, hier Alternativen zu diskutieren", sagte Seehofer.

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