Nach einem deutlichen Anstieg von Gewalttaten unter Alkohol-Einfluss prüft Bayern eine Verschärfung der Sperrstunden-Regelung. Das Innenministerium erwäge, den Kommunen wieder mehr Spielraum bei der Festlegung der Öffnungszeiten in der Gastronomie zu geben, sagte der Ministeriumssprecher Rainer Riedl.
"Seit die Öffnungszeiten im Jahr 2005 in Bayern verlängert worden sind, ist die Zahl der Körperverletzungen unter Alkoholeinfluss im Zeitraum zwischen ein und fünf Uhr morgens um 25 Prozent gestiegen", erklärte Riedl. Derzeit gilt in Bayern eine allgemeine Sperrstunde lediglich zwischen fünf und sechs Uhr morgens. In Ausnahmefällen könnten die Kommunen jedoch den Lokalen mit einer besonderen Begründung frühere Schließungszeiten vorschreiben.
"Das Innenministerium überlegt nun, diesen Begründungszwang zu lockern, um den Kommunen mehr Selbstverantwortung zu geben", erklärte Riedl. Der Wirteverband kritisierte den Vorstoß: "Die Ursachen für diese Probleme sind doch nicht in der Gastronomie zu suchen", Ulrich Brandl vom Bayerischen Gaststättenverband dem Münchner Merkur: "Da muss man doch mal über die Themen Familie und Erziehung sprechen."