Spitzingsee:Vier Verletzte bei Lawinenunglück

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Sechs Tourengeher sind von einer Lawine überrascht worden - haben den Abgang aber weitgehend unbeschadet überstanden.

M. Hummel

Sechs Tourengeher haben am Montagnachmittag den Abgang einer Lawine nahe der Krottenthaler Alm im Spitzingseegebiet noch einigermaßen unbeschadet überstanden. Eine Person wurde nach Angaben der Bergwacht komplett verschüttet und musste mit Unterkühlung in ein nahe gelegenes Krankenhaus geflogen werden. Drei Personen wurden teilweise verschüttet und konnten sich selbst, beziehungsweise mit Hilfe ihrer Kameraden befreien.

Sechs Tourengeher haben den Abgang einer Lawine im Spitzingseegebiet am Montag weitgehend unbeschadet überstanden. Die Lawinengefahr in den bayerischen Alpen ist derzeit extrem hoch. (Foto: Foto: AP)

Sie gelangten ebenfalls mit dem Hubschrauber der Polizei ins Tal, wo sie ein Notarzt untersuchte. Auch ein Kriseninterventionsteam der Bergwacht betreute die Wintersportler. Zwei weitere Personen fuhren zurück in ihr Urlaubsquartier. Kinder waren nicht beteiligt. Das Unglück ereignete sich abseits der gesicherten Pisten im freien Variantengebiet. Im Einsatz waren 45 Mitglieder der Bergwacht und Polizei. Dazu zwei Polizeihubschrauber und fünf Lawinenhunde.

Die Gruppe stieg mit Tourenskiern von der Krotthenthaler Alm in Richtung Raukopf auf. Von der Krottenthaler Alm aus beobachteten Augenzeugen, wie gegen 15.15 Uhr eine Lawine abging. Sie alarmierten die Bergwacht und eilten den Tourengehern zu Hilfe.

Da die Gruppe mit Lawinen-Suchgeräten ausgerüstet war, konnten die nicht verschütteten Skisportler sofort mit der Suche nach ihrem komplett verschütteten Kameraden beginnen. Bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte waren bereits alle beteiligten Personen befreit.

In dem in etwa 1400 Meter Höhe gelegenen Gebiet herrschten am Montagnachmittag schlechte Wetterbedingungen. Es wehte ein starker Wind, dazu gab es dichten Schneefall, wie Joachim Dennerlein, der Wirt des auf 1567 Meter Höhe gelegenen Taubensteinhauses berichtete. "Wir haben am Haus drei bis vier Meter hohe Schneeverwehungen. Das ist eine echte Ausnahmesituation."

In den vergangenen Tagen habe es anderthalb Meter Neuschnee gegeben. Der Sturm habe den Schnee verfrachtet. "Die Lawinengefahr ist extrem", sagte Dennerlein. Als die Meldung über die verschüttete Gruppe eintraf, machte sich ein Großaufgebot an Rettungskräften auf den Weg. Vier Bergwachtbereitschaften mussten zu Fuß aufsteigen, weil die Hubschrauber wegen schlechter Sicht zunächst nicht starten konnten.

© SZ vom 24.02.2009/dmo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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