SPD-Chef Beck sieht Niedergang der CSU:Beck in Bayern

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Kurt Beck markiert den starken Mann: Beim Besuch in der Höhle des bayerischen Löwen prophezeite der SPD-Chef - den Niedergang der CSU. Die Bayern schlugen postwendend zurück.

Zwischen den Berliner Koalitionspartnern SPD und CSU gibt es neue Rangeleien. Der SPD-Bundesvorsitzende Kurz Beck hält die CSU nach ihrem Führungswechsel für geschwächt. Er sagte am Freitag bei einem Besuch in München, der "Niedergang" der CSU sei "nicht übersehbar".

Kurt Beck (SPD) verärgert den Koalitionspartner. (Foto: Foto: ddp)

Diese Entwicklung sei auch durch die Regierungserklärung des neuen Ministerpräsidenten Günther Beckstein (CSU) "nicht ins Gegenteil verkehrt worden". Die bayerische SPD befinde sich dagegen "durchaus auf einem guten Weg".

Der Berliner CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer reagierte mit Spott auf die Äußerungen des SPD-Vorsitzenden. Er sagte: "Kurt Beck hat recht: Die bayerische SPD ist auf einem guten Weg, das Projekt 15 umzusetzen."

CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer betonte: "Es ist ja schön, wenn Kurt Beck nach Bayern kommt, um etwas dazu zu lernen. Davon kann sein Bundesland nur profitieren. Aber Gäste benehmen sich normalerweise anders." Offensichtlich meine Beck, er könne "den notleidenden bayerischen Genossen Mut machen, indem er hier den starken Max gibt".

Haderthauer fügte hinzu: "Wenn Umfrageergebnisse um die 20 Prozent für Kurt Beck ein 'guter Weg' sind, können wir uns nur wünschen, dass er 2009 der Kanzlerkandidat der SPD ist."

CSU-Landtagsfraktionschef Georg Schmid sagte, Beck sei "offensichtlich noch weiter vom Lebensgefühl der Menschen hier in Bayern weg als seine bayerischen Genossen". Er betonte: "Warum er die CSU, die auch durch die jüngste Umfrage bestätigt konstant um die 54 Prozent Wählerzustimmung liegt, im Niedergang sieht, bleibt SPD-Geheimnis."

Schmid fügte hinzu, er könne nur hoffen, "dass Herr Beck in der großen Koalition mit mehr Realitätssinn und Faktenwissen arbeitet, als bei seiner Einschätzung der Wirklichkeit in Bayern deutlich wurde". Weiter sagte der CSU-Fraktionschef: "Offensichtlich haben die bayerischen Genossen ihrem Bundesvorsitzenden aus Scham die neuesten Umfragewerte verschwiegen".

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