Zu den umstrittenen Initiationsritualen an der Polizeihundeschule im oberpfälzischen Herzogau sind neue Details bekanntgeworden. Wie stern.de am Montag berichtete, liegen dem Online-Portal Fotos von den sogenannten Erstlingshundeführertaufen vor.
Auf den Bildern sei unter anderem ein Polizist zu sehen, der ein Würgehalsband und ein Elektrohalsband trage. Das andere Ende der Leine habe sein "Pate" in der Hand.
Dem Bericht zufolge musste der "Täufling" Schnapsfläschen mit den Zähnen fassen und austrinken. Die Fotos zeigten auch, wie der Hundeführer aus einem mit einer gelben Flüssigkeit gefüllten Napf schlabbere.
Stern.de zufolge musste aus dem Hundenapf nach übereinstimmenden Erzählungen von Zeugen auch Trocken-Hundefutter gegessen werden. Wer dabei zögerte, sei teilweise mit einem Elektroschock ermuntert worden.
Als Höhepunkt des Taufrituals sollen die Polizisten mit einer Mischung aus Brühe, Salatöl, Essig, Bier und anderen Zutaten übergossen worden sein. Das Gebräu wurde dem Bericht nach von einer Schüssel aufgefangen, die der Proband anschließend austrinken musste.
Die Staatsanwaltschaft Regensburg hatte in der vergangenen Woche bekanntgegeben, dass es keinerlei Anhaltspunkte für Straftaten von Ausbildern in Herzogau gibt. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte am Montag, die in einem anonymen Schreiben erhobenen Vorwürfe seien weitgehend widerlegt.
Die dienstrechtliche Prüfung der Anschuldigungen dauere aber noch an.