Skandal um Herzogau:Weitere Zeugen geladen

Der Skandal um die Polizeihundeschule in Herzogau geht in die nächste Runde: Bis Montag sollen 20 weitere Polizistinnen zu den Sex-Vorwürfen befragt werden.

Nach den neuerlichen Sex-Vorwürfen gegen Mitarbeiter der Polizeihundeschule Herzogau im oberpfälzischen Waldmünchen wird die Zeugenbefragung fortgesetzt. Bis Montag sollen noch 10 bis 20 Polizistinnen vernommen werden, sagte der Regensburger Oberstaatsanwalt Edgar Zach am Donnerstag.

Herzogau: In einem zweiten anonymen Schreiben ist von sexueller Nötigung die Rede. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. (Foto: Foto: dpa)

In dieser Woche war ein weiteres anonymes Schreiben bei der Polizei eingegangen, in dem einem namentlich genannten Hundeführer sexuelle Nötigung einer Kollegin vorgeworfen wird. Bei dem Mann handelt es sich um einen externen Mitarbeiter der Polizeihundeschule.

Die Ermittlungen aufgrund der ersten Anzeige gegen die Hundeschule waren erst vergangenen Freitag von der Staatsanwaltschaft eingestellt worden, weil keine Hinweise auf Straftaten gefunden worden waren. In einem anonymen Brief waren vor rund zwei Wochen den Ausbildern sexuelle Nötigung, Alkoholexzesse und die Einladung von Prostituierten in die Einrichtung vorgeworfen worden.

Beispielsweise hieß es in dem Schreiben, dass junge Polizistinnen zur Belustigung anderer Beamter auf allen Vieren an Stachelhalsbändern durch das Kasino der Behörde kriechen mussten.

Wegen der Vorwürfe waren in der vergangenen Woche zwei Beamte zu anderen Dienststellen beordert worden, ein dritter ist freigestellt und darf momentan nicht zum Dienst antreten. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte nach der neuerlichen Anzeige betont, dass alle Vorwürfe rückhaltlos aufgeklärt würden.

Die dienstrechtliche Prüfung dauert weiter an. Die Landtags-Grünen fordern die Schließung der Hundeschule. Das lehnen aber sowohl die CSU wie auch die SPD ab.

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