SDP-Landtagsfraktion:Maget bleibt

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SPD-Fraktionschef Franz Maget hat es geschafft: Trotz der herben Wahlverluste wurde er im Amt des Fraktionschefs bestätigt. Kritik an seiner Person habe es nicht gegeben.

Der alte und neue SPD-Fraktionschef Franz Maget lässt sich auch in düsteren Zeiten nicht unterkriegen. Trotz der Niederlage seiner Partei bei der Landtagswahl führt er weiter die Landtagsfraktion. Er wurde von 36 der 39 SPD-Abgeordneten in seinem Amt als Fraktionsvorsitzender bestätigt, drei stimmten gegen ihn.

Alter und neuer SPD-Fraktionschef: Franz Maget. (Foto: Foto: dpa)

Dabei musste er nach der Wahl am 28. September zum zweiten Mal nach 2003 eine verheerende SPD-Wahlniederlage erklären. Die Genossen konnten vom CSU-Debakel nicht profitieren und schnitten noch schlechter ab als fünf Jahre zuvor. Sie fuhren sogar ihr schlechtestes Nachkriegsergebnis ein.

Maget kehrte das miserable Ergebnis sogar ins Positive: Schließlich müsse sich die CSU erstmals seit mehr als 40 Jahren mit einem Koalitionspartner arrangieren. Der ewige Optimist versuchte sogar, gegen die immer noch bei weitem stärkste Partei im Freistaat eine Viererkoalition zustande zu bringen.

Medienberichte über Kritik an ihm in der Fraktion wies er zurück: "Es gab weder einen Aufstand, noch gab's Gebrummel", sagte Maget vor seiner Neuwahl. Bei der Analyse des schlechten SPD-Wahlergebnisses seien der Wahlkampf und die Person des Spitzenkandidaten ausdrücklich von Kritik ausgenommen worden. "Das wurde als gut bis sehr gut bewertet." An ihm selbst habe es keine Kritik gegeben.

Maget bestätigte, dass es um das Amt des Landtagsvizepräsidenten eine Kampfabstimmung in der SPD-Fraktion geben werde. Neben dem bisherigen Amtsinhaber Peter Paul Gantzer träten Susann Biedefeld und Johanna Werner-Muggendorfer für das Amt an. Die Ergebnisse dieser Personalentscheidungen sollten noch am Nachmittag verkündet werden

Scheiderkind aus einfachen Verhältnissen

Der 54 Jahre alte Münchner kommt aus einfachen Verhältnissen, sein Vater war Schneider. In die SPD trat er Anfang der siebziger Jahre aus Begeisterung über Willy Brandt ein. Seit 1997 ist er Chef der Münchner SPD. Diesen Posten will er im Mai 2009 an einen Nachfolger abgeben, um sich ganz der schwieriger gewordenen Oppositionsarbeit in einem Fünf-Parteien-Parlament widmen zu können. Seit September 2000 ist er Vorsitzender der bayerischen SPD-Landtagsfraktion.

Im persönlichen Gespräch mit den Wählern kommt Maget fast immer gut an. "Es muss auch Schwarze geben. Nur nicht so viele", scherzt der zweifache Familienvater. Mit seinem einstigen Rivalen Edmund Stoiber teilt Maget die Leidenschaft für den Fußball. Er ist Vizepräsident des TSV 1860 München, dessen Anhänger in den vergangenen Jahren fast ebenso leiden mussten wie die Sozialdemokraten.

Maget ist ein sehr guter Debattenredner - auch nach Einschätzung von CSU-Abgeordneten ein besserer als der scheidende Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU). Der immer freundliche Maget gilt persönlich als höchst integer. Sein Problem in den vergangenen Jahren war eher, dass ihn manche Parteifreunde für zu wenig aggressiv hielten.

© dpa/ddp-bay/ssc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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