Schulpolitik:Büchergeld gekippt

Der Landtag hat die endgültige Abschaffung des Büchergeldes beschlossen. Die CSU spricht von einer "guten Nachricht", die Grünen halten ihr ein "Eingeständnis des eigenen Versagens" vor.

Eltern in Bayern müssen künftig keinen finanziellen Beitrag mehr für die Schulbücher ihrer Kinder leisten: Vier Jahre nach der Einführung beschloss der Landtag am späten Mittwochabend, das umstrittene Büchergeld zum kommenden Schuljahr 2008/2009 wieder abzuschaffen.

Ab kommendem Schuljahr Vergangenheit: das Büchergeld (Foto: Foto: dpa)

Der Freistaat übernimmt zwei Drittel der Gesamtkosten von 49,5 Millionen Euro im Jahr - also etwa 33 Millionen Euro jährlich. Die Kommunen sollen die restlichen gut 16 Millionen Euro zahlen. Dies bedeutet eine Rückkehr zu der Kostenverteilung, wie sie vor Einführung des Büchergeldes galt.

Die Städte und Gemeinden hatten zuletzt vergeblich gefordert, dass der Freistaat künftig drei Viertel der Gesamtkosten übernimmt. Nach jahrelangen heftigen Protesten von Eltern und Opposition war das Büchergeld bereits zu Beginn dieses Schuljahrs ausgesetzt worden.

Der CSU-Politiker Georg Eisenreich sprach angesichts der endgültigen Abschaffung nun von einer "guten Nachricht, auf die wir stolz sein können". Die bildungspolitische Sprecherin der Grünen, Simone Tolle, hielt der CSU-geführten Staatsregierung dagegen vor, es handle sich dabei um ein "Eingeständnis des eigenen Versagens". Die SPD-Fraktion scheiterte unterdessen im Landtag mit ihrem Vorschlag, die Lernmittelfreiheit in der Bayerischen Verfassung zu verankern.

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