Schelte vom Kabarettisten:Hildebrandt: Beckstein ist ein "CSU-Langweiler"

Geht es um den bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein, hat Kabarettist Dieter Hildebrandt nach eigener Aussage nichts zu lachen: Beckstein sei "langweilig".

Kabarettist Dieter Hildebrandt kann den bayerischen Ministerpräsidenten offensichtlich kaum für seine Aufführungen nutzen. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Spiegel bekannte Hildebrandt, dass er mit dem bayerischen SPD-Landtagsfraktionschef Franz Maget leide, "wenn er gegen einen CSU-Langweiler wie Günther Beckstein antreten muss".

Will für den bayerischen SPD-Landtagsfraktionschef Franz Maget werben: Kabarettist Dieter Hildebrandt (Foto: Foto: ddp)

Dennoch würde Hildebrandt für die heutige SPD keinen Wahlkampf mehr machen wie einst für Willy Brandt. "Die SPD hat ihr altes Ziel verraten, die Partei der Schwachen zu sein. Sie will neue Mitte sein", sagte der 80-jährige Wahlmünchner. "Okay, das mag einen Großteil der deutschen Bevölkerung ansprechen. Aber ein paar Millionen werden da ausgespart", kommentierte der große alte Mann des deutschen Kabaretts die SPD-Linie.

Im Linkspartei-Chef Oskar Lafontaine sieht der Kabarettist jedoch keine Alternative. Er halte Lafontaine für einen Demagogen. "Der macht in meinen Augen Gelegenheitspolitik, die das aufschnappt, was bei den anderen abfällt."

Eine gute Zielscheibe fürs Kabarett sieht Hildebrand in Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Die Regierungschefin personifiziere alles, was man Politikern unterstelle: "Berechnung, Machthunger, rabiate Kampfmethoden, Vernichtungswillen ­gepaart mit einer in der Uckermark verwurzelten Illusion von Harmlosigkeit", so Hildebrandt.

Insgesamt seien Politiker früher noch dankbarere Gegner gewesen. "Vor 20 Jahren wimmelte es in den Kabinetten noch von Personen. Heute wimmelt es von Funktionären abgeflacht wie Kieselsteine durch das lange Hin- und Herschwimmen."

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