Prozess um Mord an Franziska:"Ich dachte, das ist eine Puppe"

  • Am dritten Prozesstag um den Sexualmord an der kleinen Franziska haben Helfer und Zeugen über das Auffinden der Leiche berichtet. Sie berichteten von "massiven Verletzungen" am Körper des Mädchens.
  • Für den Prozess sind weitere 17 Verhandlungstage vorgesehen. Ein Urteil wird Ende Mai erwartet.

Wie die Leiche gefunden wurde

Im Prozess um den Sexualmord an der kleinen Franziska haben am dritten Verhandlungstag Ärzte und Helfer erschütternde Details ihrer Arbeit am Tatort geschildert. Zunächst berichtete ein Angler als Zeuge, wie er die Leiche des Mädchens an einem Weiher in Neuburg an der Donau fand. "Ich dachte, das ist eine Puppe, weil die Haut rosa war", sagte der Mann vor dem Schwurgericht Ingolstadt. Erst als er den Körper mit seiner Angelrute antippte, "merkte ich, dass es keine Puppe war".

Ingolstadt
:Erster Prozesstag im Fall Franziska endet nach wenigen Minuten

Er soll ein zwölfjähriges Mädchen missbraucht und mit einem Holzscheit erschlagen haben: Seit heute steht Stefan B. deswegen in Ingolstadt vor Gericht. Aber schon nach ein paar Minuten wird der Prozess unterbrochen.

Der 27 Jahre alte Angeklagte hatte vorige Woche gestanden, das Mädchen vergewaltigt und erschlagen zu haben. Nach dem Angler sagte ein Feuerwehrmann aus, der die Leiche von Franziska aus dem Wasser gezogen hatte. "Da hat man schon die massiven Verletzungen gesehen", berichtete der Zeuge. Beim Anblick des toten Mädchens habe der mit einem Rettungshubschrauber gelandete Notarzt nur noch den Kopf geschüttelt.

"Ich habe es als Tötung eingeordnet"

Ein weiterer Notarzt führte die Leichenschau durch. Er stellte auch Strangulationsmerkmale am Hals und massive Verletzungen am Kopf des Mädchens fest. "Die Zeichen sprachen nicht dafür, dass es zu einem Unfall am Weiher gekommen war. Ich habe es als Tötung eingeordnet", so die Erinnerung des Arztes.

Mord an Zwölfjähriger
:Angeklagter im Fall Franziska gesteht

Er steht wegen Mordes und Vergewaltigung vor Gericht: Mit einem kurzen "ja" gesteht der Angeklagte, die zwölfjährige Franziska in Ingolstadt missbraucht und getötet zu haben.

Franziska war am 15. Februar 2014 ermordet worden. Tags darauf wurde ihre Leiche gefunden. Für den Prozess sind noch 17 Verhandlungstage vorgesehen. Die Urteilsverkündung ist für Ende Mai geplant.

© Süddeutsche.de/dpa/mmo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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