Proteste gegen NPD in Bamberg:"Wir wollen die Braunen nicht in unserer Stadt haben"

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Mindestens 2000 Menschen haben in Bamberg gegen den dortigen Bundesparteitag der rechtsextremen NPD protestiert. Laut Polizei blieb alles "sehr friedlich".

Mehr als 2000 Menschen sind in Bamberg auf die Straße gegangen - gegen Rechts: Während an der Hauptkundgebung am Rathaus etwa 1200 Personen teilnahmen, demonstrierten am zweiten Kundgebungsort - in nächster Nähe zum NPD-Treffen in der Konzert- und Kongresshalle - 1000 Menschen gegen den Parteitag. Unter ihnen waren 500 Anhänger autonomer Gruppen, die zuvor in einem Demonstrationszug durch die Stadt gezogen waren.

Protest gegen den NPD-Parteitag: Demonstranten ziehen durch die Bamberger Innenstadt. (Foto: Foto: ddp)

Bis zum Nachmittag zählte die Polizei 20 Festnahmen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz. Sachbeschädigungen oder Körperverletzungen habe es nicht gegeben. "Es ist alles sehr friedlich", sagte ein Sprecher.

Zum Auftakt der Hauptkundgebung vor dem Bamberger Rathaus mit zahlreichen prominenten Rednern sagte Staatssekretärin Melanie Huml, mit den Protesten solle ein Zeichen für Toleranz, Freiheit und die Unantastbarkeit der Menschenwürde gesetzt werden.

"Nie untätig zusehen"

Besonders wichtig sei es, dass sich junge Menschen der demokratischen Verantwortung stellten. "Wir werden nie dulden und nie untätig zusehen, dass unsere Stadt von Extremisten jeglicher Art in die Knie gezwungen wird", sagte Huml.

Am Morgen hatte Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) eine erste Protestkundgebung in der Nähe der Kongresshalle eröffnet und betont, es sei wichtig, den Neonazis "die Stirn zu zeigen und auf die Straße zu gehen". "Wir wollen die Braunen nicht in unserer Stadt haben", rief Starke unter dem Applaus der Zuhörer.

Gemeinsam mit dem Bamberger Bündnis gegen Rechtsextremismus veranstaltete die Stadt den ganzen Tag über ein "Fest der Demokratie" vor dem Rathaus mit einem bunten Programm aus Politik, Kultur und Unterhaltung.

Auch am Sonntag sollte der Protest gegen den NPD-Bundesparteitag fortgesetzt werden. An einer multireligiösen Feier wollten Vertreter der jüdischen, christlichen und muslimischen Gemeinden teilnehmen. Bamberg war mit dem Versuch, den NPD-Parteitag in der Stadt mit rechtlichen Mitteln zu verhindern, gescheitert.

© ddp-bay/AP/plin/woja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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