Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hält die Vorwürfe gegen Ausbilder der Polizeihundeschule im oberpfälzischen Herzogau für strafrechtlich geklärt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Regensburg hätten keinerlei Hinweise auf Straftaten ergeben, sagte Herrmann.
Die dienstrechtliche Prüfung der in einem anonymen Schreiben erhobenen Vorwürfe dauere aber noch einige Zeit an. Das Ansehen der Polizei dürfe weder von "falschen, anonymen" Anschuldigungen noch durch schwarze Schafe unter den Beamten in Mitleidenschaft gezogen werden.
Laut Herrmann wurden inzwischen drei beschuldigte Beamte aus Herzogau abgezogen. Zwei davon seien versetzt, einer vom Dienst freigestellt worden. Es liege aber kein konkreter Tatvorwurf gegen diesen Beamten vor, sagte Landespolizeipräsident Waldemar Kindler.
Herrmann sagte mit Blick auf sogenannte Erstlingshundeführertaufen, dass er von diesem "Zirkus" nichts halte. Er habe solche Rituale deshalb verboten. "Die Grenzen des guten Geschmacks dürfen nicht überschritten werden", fügte er hinzu.
Von der Staatsanwaltschaft befragte Polizisten hatten bestätigt, dass bei Abschlussfeiern Lehrgangsteilnehmer in die Rolle ihres Hundes geschlüpft waren und im Hundegeschirr durch den Raum geführt wurden.
In einem anonymen Schreiben war Ausbildern vorgeworfen worden, Beamtinnen bei Abschlussfeiern sexuell erniedrigt zu haben. Auch von neonazistischen Umtrieben und Tierquälerei war darin die Rede.
Herrmann wies daraufhin, dass keine dieser Anschuldigungen von den befragten Hundeführern bestätigt worden seien.